30 Stunden Zeitverlust im Jahr für Autofahrer A565 in Bonn unter den staugeplagtesten Strecken Deutschlands

Bonn · Ein Streckenabschnitt der A565 in Bonn liegt auf Platz 9 der Stauschwerpunkte Deutschlands. Im deutschen Städtevergleich schneidet Bonn mit seiner Stausituation aber besser ab als andere Großstädte, zeigt eine Auswertung.

Wer auf der A565 aus Richtung Meckenheim nach Bonn fährt, hat regelmäßig mit Stau zu kämpfen.

Wer auf der A565 aus Richtung Meckenheim nach Bonn fährt, hat regelmäßig mit Stau zu kämpfen.

Foto: Benjamin Westhoff

Autofahrer rund um Bonn merken es täglich, aber jetzt haben sie es noch einmal schwarz auf weiß ausgerechnet bekommen: In der Region Köln-Bonn liegen drei der größten Stauschwerpunkte Deutschlands. Das hat Inrix ermittelt, ein Anbieter von datenbasierten Verkehrsanalysen. Auf Platz neun der bundesweiten Stauschwerpunkte liegt die A565 in nördlicher Richtung zwischen Rulandsweg und A555 in Bonn. Der Rulandsweg kreuzt die A565 am südlichen Ende von Röttgen. Die Hauptstauzeit liegt den Inrix-Angaben zufolge bei 16 Uhr. Wer hier in den Stau hineinfährt, verliert durchschnittlich acht Minuten. Wer diese Strecke im Jahr 2022 regelmäßig zur Stoßzeit fuhr, für den summierte sich der Zeitverlust auf 30 Stunden im Jahr.

Auf Platz 3 der staureichsten Strecken in Deutschland liegt die A3 in Köln in nördlicher Richtung zwischen dem Dreieck Köln-Heumar und dem Kreuz Leverkusen. Auch hier ist die Hauptstoßzeit um 16 Uhr. Täglich verzeichnen Autofahrer im Schnitt einen Zeitverlust von neun Minuten. Genauso hoch war die durchschnittliche tägliche Wartezeit auf der A59 in südlicher Richtung zwischen Dreieck Köln-Heumar und Troisdorf. Die Strecke kommt bundesweit auf Platz 4.

Wie schon im vergangenen Jahr führt der Mittlere Ring in München die Liste der staureichsten Straßen in Deutschland an, diesmal allerdings mit dem Abschnitt zwischen Stettnerstraße und Plinganserstraße.

Doch im internationalen Vergleich ist die Verkehrslage in der Region noch eher harmlos: In London (156 Stunden), Chicago (155 Stunden) und Paris (138 Stunden) ist es demnach weit schlimmer. Für Palermo (121 Stunden) ermittelte Inrix eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade mal 14 Stundenkilometern in der Innenstadt.

Die Staustudie von Inrix identifiziert und bewertet Stau- und Mobilitätstrends in mehr als 1000 Städten in 50 Ländern. Für das Jahr 2022 zeigt sich: Das Verkehrsaufkommen nähert sich wieder dem Vorkrisenniveau von 2019 an, in Deutschland liegt es sogar darüber. Gemessen in Fahrzeugkilometern an Wochentagen, stieg das Verkehrsaufkommen hier laut Inrix um 21 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 und lag damit acht Prozent über dem Niveau von 2019.

Bonn auf Platz 20 der staugeplagtesten Städte

Diese Entwicklung spiegelt sich in den Zeitverlusten für deutsche Autofahrer wider. In fast allen der zehn staureichsten Städte in Deutschland war der Zeitverlust durch verstopfte Straßen um einige Stunden höher als noch 2021. Dabei bleibt München mit 74 Staustunden die staugeplagteste Stadt Deutschlands, gefolgt von Berlin mit 71 Staustunden (65 Stunden in 2021) und Hamburg mit 56 Stunden (47 in 2021). Potsdam, wo der Umbau des Leipziger Dreiecks in der Innenstadt den Verkehr auch 2022 zum Stocken brachte, erreicht wieder Platz vier und steigert seinen Zeitverlust auf 55 Stunden (46 Stunden in 2021). Köln liegt nach dieser Auswertung auf Platz 8 der staugeplagtesten Städte, Bonn auf Platz 20 in Deutschland.

München und Nürnberg sind die einzigen Städte in den Top 10 des Rankings, die einen Rückgang des Verkehrs gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie vorweisen können. In allen anderen zehn staureichsten deutschen Städten stieg der Zeitverlust für Pendler durch Stau und stockenden Verkehr leicht an.

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