Straßen-Serie: An der tiefen Stelle

IPPENDORF · Kleine Wohnstraße in ippendorf ist nach dem Pregel benannt.

 Im Zentrum des Ippendorfer Flussviertels: die Pregelstraße.

Im Zentrum des Ippendorfer Flussviertels: die Pregelstraße.

Foto: Max Malsch

Dass es sich bei der Oder, der Spree, der Elbe und der Havel um Flüsse handelt, das weiß man. Die Oder und die Elbe entspringen beide in Tschechien, während die Spree, ein Nebenfluss der Havel, für wenige hundert Meter die deutsch-tschechische Grenze bildet, die Havel in Mecklenburg-Vorpommern entspringt und später in Sachsen-Anhalt wieder in die Elbe mündet.

Die Flüsse sind alle miteinander verbunden. So erscheint es durchaus logisch, dass auch im Stadtteil Ippendorf die nach den Flüssen benannten Straßen alle nebeneinander liegen. Von diesen Straßen wird eine andere Straße umgeben: die Pregelstraße.

Auch bei dem Pregel handelt es sich um einen Fluss, wenn auch um einen weniger bekannten. Das liegt zum Teil auch daran, dass er nicht mehr in Deutschland liegt, sondern seit 1947 zu Russland gehört. Der Pregel liegt in der Exklave Kaliningrad, also im nördlichen Teil des früheren Ostpreußens und hieß zu deutschen Zeiten Königsberg.

Der Pregel entsteht westlich von Tschernjachowsk (Insterburg) und mündet hinter Kaliningrad im Frischen Haff, einem Teil der Ostsee. 1231 wurde er erst Lipza ("Lindenfluss") genannt. 1243 nannte man ihn flumen pregore, wobei "pregore" einerseits "mutig" und "schnell", andererseits "Hölle" und "Abgrund" bedeuten soll. Seit 1301 wird ihm der Name Pregel gegeben, was so viel bedeutet, wie "an der tiefen Stelle". Die Bonner haben den Fluss nicht vergessen und nach ihm eine Straße in Ippendorf benannt. Sie ist eine relativ eng bebaute, kleine Wohnstraße.

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