Kommentar - Pro Tanzverbot an Karfreitag - Eine Auszeit

Es gibt kulturelle, religiöse oder historische Erbstücke, die zu pflegen sind. Dazu zählt unumstritten der Karfreitag. Aus streng religiöser Sicht ist dieser Tag ohnehin mit festen Regeln belegt.

Etwa der, dass am jährlichen Todestag Jesu nicht auf den Tischen getanzt wird. Für die meisten Christen ist das selbstverständlich. Aber unabhängig von der religiösen Orientierung finde ich die kleinen Auszeiten in unserer überdrehten 24/7-Gesellschaft wichtiger denn je. Ein Abend ohne laute Tanzmusik? Ein Tag ohne grelle Veranstaltungen?

Gerne! Denn das Angebot ist das ganze Jahr über riesengroß. Wer einmal das wöchentliche Ritual des Shabbat in Israel erlebt hat, weiß Ruhe zu schätzen. Jeden Freitag ab Sonnenuntergang wechselt das Leben sogar in der jugendlich-frischen Metropole Tel Aviv in einen anderen Modus. Busse fahren nicht mehr, Kneipen und Restaurants schließen. Der Freitagabend gehört den Familien. Und fast alle machen mit. Eine Auszeit wie unserer Karfreitag.

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