24-Stunden-Läufe für den guten Zweck Team Magenta spendet an das Familienhaus in Venusberg

Venusberg · Das Familienhaus in Venusberg hat eine Spende von fast 107 000 Euro erhalten. Damit kann die gemeinnützige Einrichtung zwei neue Räume für die Unterbringung von Eltern erkrankter Kinder einrichten.

 Jan Hennemann (l.) und sein Vater Lutz (r.) haben stellvertretend von Arne Pöppel und Christa Scheffler die großzügige Spende erhalten.

Jan Hennemann (l.) und sein Vater Lutz (r.) haben stellvertretend von Arne Pöppel und Christa Scheffler die großzügige Spende erhalten.

Foto: Stefan Knopp

Vier 24-Stunden-Läufe für einen guten Zweck hat das Team Magenta bereits durchgeführt, und jedes Mal kam laut den Gründern Arne Pöppel und Christa Scheffler am Ende jeweils mehr Erlös heraus, als erhofft. Schon 2019 seien sie überrascht gewesen, als mit einem Schlag rund 64 000 Euro zugunsten der Familienhaus gGmbH zusammenkamen. „Damit war die erste Wohnung zu 95 Prozent bezahlt“, so Pöppel. 2020 wurde dieses Ergebnis noch übertroffen: Am Dienstag überreichten Pöppel und Scheffler einen symbolischen Scheck über 106 690 Euro an Lutz und Jan Hennemann aus diesem Sponsorenlauf.

Mit den insgesamt gut 170 000 Euro können schneller als erwartet zwei Wohnräume im Gebäude 34 auf dem Gelände des Universitätsklinikums Bonn finanziert werden. Dort sollen künftig Familien von Kindern untergebracht werden, die nebenan im Eltern-Kind-Haus behandelt werden. Derzeit ist es noch eine Baustelle und nicht ausgeschildert. Aber laut Hennemann, Geschäftsführer der Familienhaus gGmbH, will man im März mit der Möblierung der Wohnräume beginnen.

Das Unternehmen wurde vom Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn gegründet, dessen Vorsitzender Hennemanns Vater Lutz ist. Beide freuten sich sehr über diese unverhofft hohe Spende. Das Familienhaus wird 42 Zimmer haben, pro Quadratmeter werden 2500 Euro veranschlagt. Außerdem muss die gGmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft, pro Jahr 12 500 Euro als Pacht für das Grundstück an das Land NRW abführen.

Spendengelder werden also dringend benötigt, denn noch ist das Gebäude nicht ganz finanziert. Die beiden Räume im zweiten Stock des Gebäudes haben einen „Blick in Richtung Telekom-Zentrale“, sagte Pöppel. Sie werden nach dem Team Magenta benannt und erhalten einen noch nicht näher definierten Anstrich in der entsprechenden Farbe.

Pöppel und Scheffler hatten das Team Magenta vor 15 Jahren anlässlich des ersten Bonn-Marathons ins Leben gerufen. Zehn Jahre lang war es eine Telekom-Laufgruppe, jetzt ist es eine Privatinitiative, der etliche sportbegeisterte Telekom-Mitarbeiter angehören. 2017 startete sie den ersten Sponsorenlauf in der linksrheinischen Zentrale des Konzerns im Rahmen der Betriebsweihnachtsfeier. Dort bewegten sich die Teilnehmer 24 Stunden lang in Gruppen, die meisten liefen. 2020 war alles anders: Sie zogen in den Innenhof des Telekom-Gebäudes auf der rechten Rheinseite um, wo sieben Laufbänder aufgestellt waren – zwei weitere standen im Hamburger Funkturm. Sechs Teams hatten sich vorher gebildet, die Beteiligten wechselten sich dort ab. Außerdem konnten sie laufen, radeln, Rollschuhfahren oder sich sonst irgendwie bewegen. Damit kam durch die vorab organisierten Sponsoren mehr Geld zusammen, als wenn man die Aktion auf einen Ort beschränkt hätte. Mit dem Termin Anfang Dezember hatten die Organisatoren zudem Glück: Wenige Tage später wäre die Aktion dem Lockdown zum Opfer gefallen.

Team Magenta hat inzwischen Lauftreffs in rund 50 Städten. „Wir hoffen, dass wir weiter wachsen“, sagte Pöppel. Dann würde beim nächsten 24-Stunden-Lauf vielleicht noch mehr Geld für den guten Zweck zusammenkommen.

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