Kommentar zum WCCB Teure Reparatur

BONN · Die Gläubigerversammlung zog am Dienstag einen Schlussstrich unter eine seit Ende 2009 zäh verlaufende und zudem sündhaft teure Berater-Arie rund um das WCCB. Dass es zum Schluss etwas zügiger lief, ist nicht zuletzt auch ein Verdienst des Bonner Insolvenzrechtsexperten Johannes Gather.

Ihn hatte OB Jürgen Nimptsch erst auf Druck von Schwarz-Grün ins Boot geholt und damit seine bisherigen, sehr viel teureren Berater aus Düsseldorf ersetzt. Das hat der Stadt - nebenbei - rund drei Millionen Euro gespart.

Ansonsten ist das WCCB kein Projekt, bei dem es irgendwelche Spareffekte gibt. Ganz im Gegenteil. Der Tag gestern war erfolgreich, weil die Tür aufgestoßen wurde zur Wiederaufnahme des WCCB-Baubetriebs und damit der von Man-Ki Kim hinterlassene juristische Trümmerhaufen entsorgt ist.

Im Grunde wurden auch falsche Weichenstellungen - teuer - repariert. Mehr als ärgerlich: Die Stadt zahlt Millionen unter anderem für den Rückerwerb eines Grundstücks, das ihr vor Jahren vom Bund geschenkt worden war. Dass sich auf der Chaos-Baustelle mit Investoren ohne Geld aber auch viel Geld verdienen ließ, wurde ebenfalls deutlich: Die Investmentfirma Arazim hatte ihr Renditeziel "60 Prozent" schon lange verwirklicht.

Am Dienstag erhielt sie noch mal drei Millionen dazu. Zudem endete eine juristische Bergetappe, die nicht nur Kim verursacht hat. Die Stadt hatte vor und während dem Bauprozess oft die Chance, die Reißleine zu ziehen. Sie tat es nicht, weil sie unbedingt mit Kim und Ach und Krach durchs Ziel wollte. Der Preis dafür wurde gestern präsentiert.

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