Tortenstück am Bonner Bogen

Wie ein vorgeschobenes Tortenstück sieht es von oben betrachtet aus. Die BonnVisio Real Estate von Jörg Haas hat ihr Projekt zwischen Bahntrasse und Wasserturm am Bonner Bogen um eine kleine architektonische Delikatesse erweitert.

 "Haus der freien Berufe": Die rund 2 400 Quadratmeter Bürofläche sind besonders auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppe ausgerichtet.

"Haus der freien Berufe": Die rund 2 400 Quadratmeter Bürofläche sind besonders auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppe ausgerichtet.

Foto: BonnVisio

Ramersdorf. Wie ein vorgeschobenes Tortenstück sieht es von oben betrachtet aus. Die BonnVisio Real Estate von Jörg Haas hat ihr Projekt zwischen Bahntrasse und Wasserturm am Bonner Bogen um eine kleine architektonische Delikatesse erweitert.

Das sechsgeschossige Bürogebäude, das im Erdgeschoss noch ein Café mit Außengastronomie beherbergen soll, ist so platziert, dass das Parkhaus vom Konrad-Zuse-Platz aus kaum noch zu sehen ist. Die neuen Pläne wurden jetzt den Fraktionen der Beueler Bezirksvertretung vorgestellt.

Wie berichtet, wird derzeit an einem Parkhaus mit 518 Stellplätzen gebaut. Er wird auf dem Grundstück zwischen Bahn, Heinrich-Kohnen-Straße und Konrad-Zuse-Platz errichtet. Ende des Jahres soll das Parkhaus fertiggestellt sein, hieß es bei der Developvisio Parking GmbH, die zur BonnVisio-Gruppe gehört. Die Baugrube für das Parkhaus ist bereits ausgehoben.

Ab Ende August beginnt der Hochbau, so dass das Parkhaus mit seinen 518 Stellplätzen planmäßig Ende 2011 in Betrieb genommen werden kann, so Pressesprecherin Gisela Tindler-Nowak. Der Baustart für das Bürogebäude ist für das erste Halbjahr 2012 vorgesehen. "Haus der freien Berufe" hat Haas sein "Tortenstück" genannt.

Die rund 2 400 Quadratmeter Bürofläche seien insbesondere auf die Bedürfnisse von Vertretern der freien Berufe ausgerichtet, wie Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Ärzte, Physiotherapeuten, Ingenieure oder Architekten, hieß es.

"Mit dem Gebäude schließen wir nicht nur eine Lücke im Angebot an Mietflächen am Bonner Bogen, sondern ergänzen auch mit der Ausrichtung auf die freien Berufe das Dienstleistungsangebot für die dort arbeitenden Menschen und Unternehmen", berichtet Projektleiter Jörg Pierdzig von BonnVisio.

Alle Büros haben Blick auf den Wasserturm und den Rhein. Die Architektur für von klassischer Linie geprägte Gebäude lieferte ausnahmsweise nicht das Architekturbüro Schommer, sondern das Büro gpg aus Köln. Für diese bauliche Ergänzung an dieser Stelle müsse der Bebauungsplan "geringfügig" angepasst werden, hieß es bei der Vorstellung. Die Verwaltung habe bereits grünes Licht signalisiert.

"Wir halten das einvernehmlich für eine gute Planung", gibt Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter (SPD) die Haltung der Fraktionen wieder. "Das ist eine charmante Lösung. Das hebt die Sache an dem Konrad-Zuse-Platz an und ist mit dem Café ein weiterer Baustein, um das Quartiert zu beleben", so Hürter.

Verwundert zeigte er sich indes darüber, dass es immer noch keine neue Planung für das wesentlich wichtigere Projekt auf dem Areal der früheren Telekom-Provisorien gibt. Wie berichtet, ist das 33 000 Quadratmeter große Grundstück am Bonner Bogen hinter dem Kameha Hotel Ende vergangenen Jahres verkauft worden.

Wie Geschäftsführer Helmut Laufer gestern bestätigte, ist die Sparkassen-Tochter Pro Bonnum aus dem Projekt ausgestiegen - aus "geschäftlichen Gründen". Damit ist die Ewald Hohr Wohnungsbau GmbH nun alleiniger Projektträger und Investor. Die Pläne sehen einen Riegel aus drei Gebäuden vor, der bis zur Joseph-Schumpeter-Allee reicht.

Dahinter sind drei leicht versetzte L-förmige Komplexe und sechs Solitäre vorgesehen. Zwei Längsriegel schließen das Areal jeweils an den Stirnseiten ab. Das Unternehmen wirbt im Internet für sein "Rheinpalais Bonner Bogen" im "International Business District" mit der "traumhaften Lage". Geboten werde "Campusatmosphäre in inspirierender Naturlandschaft".

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