Prozess in Bonn Trio soll Drogendealer erpresst und verprügelt haben

BONN · Sie wollten offenbar im Drogengeschäft mitmischen und sitzen nun seit Mittwoch auf der Anklagebank vor dem Bonner Landgericht. Schwere räuberische Erpressung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung wirft die Staatsanwaltschaft den drei jungen Männer im Alter von 25 und 26 Jahren aus Bonn und Alfter vor.

Ein 25-Jähriger ist zudem wegen versuchter räuberischer Erpressung, Bedrohung und Körperverletzung angeklagt. Angefangen haben soll im Februar alles damit, dass die drei Männer laut Anklage einen mutmaßlichen Drogendealer aufgefordert hatten, für sie gut 300 Gramm Marihuana zu verkaufen.

Als sich der Sankt Augustiner geweigert habe, soll er geschlagen worden sein. Zudem habe man 1.400 Euro verlangt, da er die Zeit des Trios verschwendet habe. In der Folgezeit soll der Augustiner immer wieder kontaktiert und unter Druck gesetzt worden sein. So habe einer der beiden 25-Jährigen bei einem Treffen gedroht, ihm mit einem Baseballschläger den Kopf zu zertrümmern.

Am Abend des 26. März lockte das Trio den Augustiner schließlich laut Anklage in eine Falle: Eine Freundin habe ihn angerufen, sich als alte Bekannte ausgegeben und ein Treffen vereinbart. Am Konrad-Adenauer-Platz in Beuel sei es dann gegen 23 Uhr zur Eskalation gekommen. Die Angeklagten sollen dem Mann aufgelauert und ihn mehrfach geschlagen haben.

Einer der Angeklagten hatte offenbar ein Klappmesser dabei. Dem Opfer soll gedroht worden sein, dass ihm der Kopf abgeschnitten werde, wenn er nicht zahle. Die Täter sollen dem Mann mehrere Handys und Schlüsselbunde abgenommen haben. Doch ein Anwohner hatte die Szene beobachtet und die Polizei alarmiert. Zwei der Verdächtigen wurden daraufhin sofort festgenommen. Der Dritte wurde einige Tage später verhaftet.

Vor Gericht beteuerten die Angeklagten nun, dass sie niemals etwas mit Drogengeschäften zu tun hatten. Vielmehr habe der Sankt Augustiner ihnen den Einstieg ins Autogeschäft schmackhaft gemacht.

Ihm seien dann 1.350 Euro - von jedem Angeklagten 450 Euro - übergeben worden, um ein gebrauchtes Auto zu kaufen und dieses dann mit Gewinn in Tunesien weiterzuveräußern. Der Mann sei mit ihrem Geld jedoch abgetaucht. Der Prozess wird fortgesetzt.

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