UN sind ein "Juwel" für Bonn

Erst Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), dann Außenminister Guido Westerwelle (FDP): Im Alten Rathaus kann man sich über mangelndes Interesse von führenden Bundespolitikern an der Bundes- und UN-Stadt Bonn zurzeit wohl nicht beklagen.

Das erste Buchexemplar über die UN-Stadt Bonn erhält Guido Westerwelle (links) von Nina Hürter und Jürgen Nimptsch.

Das erste Buchexemplar über die UN-Stadt Bonn erhält Guido Westerwelle (links) von Nina Hürter und Jürgen Nimptsch.

Foto: Max Malsch

Bonn. Erst Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), dann Außenminister Guido Westerwelle (FDP): Im Alten Rathaus kann man sich über mangelndes Interesse von führenden Bundespolitikern an der Bundes- und UN-Stadt Bonn zurzeit wohl nicht beklagen.

Wobei die Runde mit Westerwelle und den Ratsfraktionsvorsitzenden Freitagnachmittag für Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch als Gastgeber deutlich entspannter gewesen sein dürfte als das Gespräch zwischen OB, Rhein-Sieg-Landrat Frithjof Kühn und dem Verteidigungsminister am Donnerstag. Da ging es um die bange Frage, was aus dem Verteidigungsministerium auf der Hardthöhe wohl werden wird. Im Gegensatz zu seinem Kabinettskollegen de Maizière hatte Westerwelle nur gute Nachrichten für die Stadt Bonn im Gepäck.

Schließlich ist der Außenminister Hausherr des Auswärtigen Amtes, in dessen Zuständigkeit seit 2007 die fachliche Betreuung des UN-Campus in Bonn liegt. "Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass Bonn seine Erfolgsgeschichte als UN-Stadt fortsetzt und noch mehr UN-Organisationen und Mitarbeiter anzieht", versprach Westerwelle dem OB.

"Die Vereinten Nationen sind für Bonn ein Juwel und für Deutschland eine Empfehlung", sagte er außerdem. Deshalb sei es jetzt wichtig, auch die für die Arbeit der Vereinten Nationen erforderliche Infrastruktur wie das Konferenzzentrum (WCCB) und die Internationale Schule zügig aus- und aufzubauen.

Mit Harald Ganns, Beauftragter der gemeinsamen Pressestelle der 18 Bonner UN-Organisationen mit rund 950 Mitarbeitern, hatte Westerwelle zuvor deren Vertreter auf dem UN-Campus besucht. "Sie haben mir versichert, wie wohl sie sich am Rhein fühlen und wie sehr sie die Arbeits- und Lebensbedingungen in Bonn schätzen", sagte der Minister dem GA.

Westerwelle dankte Nimptsch und dem Rat, dass die Afghanistan-Konferenz Anfang Dezember in Bonn stattfinden könne.

"Die Afghanistan-Konferenz bringt Bonn erneut weltweit in aller Munde, sie ist eine gute Werbung für die Stadt", ist er überzeugt. Er wisse auch um manche Einschränkung, die das Ereignis mit sich bringe, und bat deshalb vorab um Verständnis. Es werde sich um eine der größten Konferenzen handeln, die Bonn je gesehen habe, mit dem größten Aufgebot an Sicherheit seit Jahren.

"Der Außenminister ist ein verlässlicher Partner der Bundesstadt, insbesondere wenn es um die Stärkung der internationalen Arbeit geht. Das hat sich heute wieder einmal gezeigt", sagte Nimptsch. Als Dankeschön für sein Bonn-Engagement erhielt Westerwelle von der Studentin Nina Hürter als Mitautorin des Buches "Nachhaltig ins 21. Jahrhundert. 15 Jahre UNO-Stadt Bonn", das erste Exemplar.

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