Uneinigkeit beim Frankenbad

SPD hält am Neubau fest, CDU überlegt noch, Grüne sind für Sanierung

  Abreißen  und neu bauen oder das bestehende Bad sanieren? Darüber gehen nun die Meinungen unter den Fraktionen im Rat auseinander.

Abreißen und neu bauen oder das bestehende Bad sanieren? Darüber gehen nun die Meinungen unter den Fraktionen im Rat auseinander.

Foto: Barbara Frommann

Bonn. Wie geht es weiter mit dem Frankenbad? Und was bedeuten die jüngsten Nachrichten, dass ein Investoren-Modell nicht funktioniert und der Platz zu klein für einen Neubau ist, für das Bäderkonzept der Stadt Bonn ( der GA berichtete)? In den Ratsfraktionen scheint es nun auf ganz unterschiedliche Bewertungen und Antworten auf diese Fragen hinauszulaufen.

Für die SPD ist trotz der neuen Situation der Neubau eines Familien- und Sportbades nicht in Frage gestellt, auch nicht am jetzigen Standort, teilten Fraktion, Partei und deren OB-Kandidat Jürgen Nimptsch mit: "Das Bad hat für die Menschen im Altstadtviertel eine besondere Bedeutung."

Man halte an den Funktionen des Schul- und Vereinsschwimmens sowie dem Familienbad fest. "Ebenso an dem Ziel des Neubaus mit diesen Funktionen, so wie im gültigen Bäderkonzept festgelegt ist", hieß es.

Aus finanziellen Gründen müsse die Verwaltung sicherlich neben den bisherigen Überlegungen auch die Option der Sanierung im Bestand prüfen. Die SPD werde dafür kämpfen, dass das Bäderkonzept nicht wieder aufgeschnürt werde, kündigte die SPD eine Unterschriftenaktion an.

Dass alles weiter läuft, wie geplant, kann sich die CDU dagegen nicht vorstellen. Ratsherr Wilfried Reichl kündigte im Sportausschuss an, dass in seiner Partei nun Diskussionsbedarf bestehe, ob es bei dem Bäderkonzept bleiben könne. "Wenn mit dem Frankenbad-Neubau der Grundpfeiler des Konzepts nicht funktioniert, wie kann dann alles beim Alten bleiben?"

Ebenso sehen das die Grünen. Ein Familien- und Freizeitbad auf der heutigen Fläche sei nicht machbar, das käme einer Quadratur des Kreises gleich, sagte Ratsherr Rolf Beu. "Deshalb sollten wir das Bad sanieren und auf den neuesten Stand bringen, und zwar schnell und nicht erst im Jahr 2015". Auch die Stadtverwaltung hatte angeregt, eine Sanierung "im Bestand" zu prüfen und womöglich auf einen 25 Millionen Euro teuren Neubau zu verzichten.

Für die FDP erneuerte Ratsherr Ulrich Hauschild die Forderung nach einem Hallenbad-Neubau an der Pädagogischen Fakultät an der Römerstraße, und zwar als Investoren-Modell. Seine Fraktion habe auch bereits mit einem potenziellen Investor sowie mit dem Eigentümer des Grundstücks gesprochen. Was das Frankenbad angeht, ist er sicher: "Wir müssen uns von diesem Standort verabschieden."

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