Verein Jugendfarm: Neue Unterkunft ist fertig

Freud' und Leid liegen derzeit beim Verein Jugendfarm sehr eng beieinander. Während in der Unterkunft am Holzlarer Weg Schimmel, undichte Stellen und räumliche Enge das Miteinander deutlich erschweren, ist am zweiten Standort, am Spielplatz Finkenweg, alles eitel Sonnenschein.

Verein Jugendfarm: Neue Unterkunft ist fertig
Foto: Kreishandwerkerschaft

Holzlar/ Pützchen. Freud' und Leid liegen derzeit beim Verein Jugendfarm sehr eng beieinander. Während in der Unterkunft am Holzlarer Weg Schimmel, undichte Stellen und räumliche Enge das Miteinander deutlich erschweren, ist am zweiten Standort, am Spielplatz Finkenweg, alles eitel Sonnenschein.

Nach monatelanger Arbeit ist die Sanierung der Baucontainer jetzt abgeschlossen. Kölns Regierungspräsident Hans Peter Lindlar, der die Schirmherrschaft über das Spendenprojekt der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg übernommen hatte, war eigens zur Übergabe der Container an den Verein Jugendfarm nach Holzlar gekommen. "Ich bin persönlich gekommen, weil ich dieses Vorhaben lobenswert finde", sagte Lindlar.

Die Innung hatte 2008 das Projekt "Handwerk fördert Jugend" ausgeschrieben. Den mit 100 000 Euro dotierten Preis gewann die Jugendfarm. Die Jury war von der Präsentation der Jugendeinrichtung begeistert.

Ein weiterer Vorteil: Die Jugendfarm liegt an der Grenze zwischen Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis und betreut somit Jugendliche aus beiden Gebietskörperschaften. Das Geld sollte ursprünglich in Form von Sachleistungen in die Renovierung der beiden alten Eisenbahnwaggons gesteckt werden.

Aber die anfängliche Euphorie war schnell verblasst, als beide Seiten den baulichen Zustand der Waggons genauer unter die Lupe genommen hatten. "Der Umbau der Waggons zu winterfesten Jugendaufenthaltsräumen war nicht zu verantworten, weil es zum einen ökologisch nicht sinnvoll erschien und zweitens viel zu teuer geworden wäre", erklärte Alois Blum, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.

Deshalb musste eine Kurskorrektur vorgenommen werden, und die Handwerksinnung hatte auch eine Idee, die sofort umgesetzt wurde: Es wurden mehrere gebrauchte Baucontainer gekauft, die zu Jugendräumen umfunktioniert wurden. "Dadurch hat sich alles doch erheblich verzögert. Wir mussten Baugenehmigungen bei der Stadt einholen, weil für das Aufstellen der Baucontainer Fundamente errichtet werden mussten", sagte Projektleiter Oliver Krämer.

Die Container wurden auf dem Wiesengrundstück am Finkenweg in Holzlar nebeneinander aufgestellt und miteinander verbunden. Dadurch stehen jetzt den Kindern und Jugendlichen 160 Quadratmeter Aufenthaltsfläche zur Verfügung.

Die Container wurden mit einer Gastherme, neuer Elektrik, moderner Isolierung, Fußboden, neuen Türen und Toiletten ausgestattet. "Alles wurde nach den Kriterien der Nachhaltigkeit erledigt, damit künftig möglichst wenig Energie verbraucht werden muss", betonte Blum. Vor Ort koordiniert hat das Sanierungsprojekt Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher.

Stephan Dülberg, Geschäftsführer der Jugendfarm, ist sich sicher: "Ohne den enormen Einsatz der Kreishandwerkerschaft und der 22 Mitgliedsinnungen wäre das nicht möglich gewesen."

Jetzt können sich die Mitarbeiter und Nutzer der Jugendfarm dort erst einmal in Ruhe einrichten. Die offizielle Einweihungsfeier wird nämlich erst im Frühjahr bei gutem Wetter stattfinden. Bis dahin ist dann auch die Begrünung der Gesamtanlage abgeschlossen.

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