VfL Lengsdorf hofft auf Geld aus Konjunkturpaket II

Verein wünscht sich einen Kunstrasen - "Platz ist in einem desolaten Zustand"

VfL Lengsdorf hofft auf Geld aus Konjunkturpaket II
Foto: Barbara Frommann

Lengsdorf. Der Sportplatz, auf dem die 15 Mannschaften des VfL Lengsdorf trainieren und ihre Meisterschaftsspiele austragen, liegt in einer idyllischen Umgebung. Er ist von Laubbäumen umringt, und dennoch bietet sich eine eindrucksvolle Aussicht hinunter in den Ort.

Weit weniger schön als die Umgebung der Sportanlage ist der Aschenplatz. Auf dem trafen sich die Verantwortlichen des VfL mit Vertretern der Bonner CDU. "Der Platz ist in einem desolaten Zustand", sagte Trainer Ralf Kessel bei der Ortsbegehung. "Wenn es regnet, dann ist hier eine einzige Matschpfütze. Und wenn es eine Weile nicht regnet, dann ist es zum Spielen eigentlich viel zu staubig."

Aus dem Boden schauen an verschiedenen Stellen Gesteinsbrocken hervor - gefährliche Stolperfallen in einem Sport, bei dem es schon einmal heiß hergehen kann. "Nicht auszudenken was passiert, wenn hier mal ein Kind bei einem Fußballspiel stürzt."

Insgesamt hat der VfL rund 440 Mitglieder, viele davon sind Kinder und Jugendliche. Oft bliebe den Mannschaften nur Lauftraining als Alternative zur Nutzung des Platzes. "Der ist schon ziemlich alt", weiß Kessel. Zwar sei vor wenigen Jahren der Boden nach einer neuen Methode aufbereitet, die Erde gelockert und eine neue Decke aufgezogen worden. "Doch seitdem ist es eigentlich noch viel schlimmer", lautet sein Urteil.

"Ideal für uns wäre natürlich ein Kunstrasenplatz", sagte VfL-Vorsitzender Michael Hagemann. Doch so ein Platz ist teuer. Mit Kosten von 300 000 bis 400 000 Euro rechnet der VfL. "Bezahlen müsste das die Stadt als Eigentümerin des Platzes, doch wir sind ja nicht der einzige Fußballverein, der Ansprüche erhebt."

"Es gibt nicht viele Angebote für Kinder und Jugendliche in Lengsdorf. Der VfL leistet wirklich eine wichtige Arbeit, die man unbedingt unterstützen muss", lobte Birgitta Jackel, Fraktionsvorsitzende der CDU Hardtberg.

Dass die Stadt nicht unendlich Geld zur Verfügung hat, um allen Wünschen der Bonner Sportvereine gerecht zu werden, sei ihr bewusst. Sie setzt nun darum ihre Hoffnungen in das Konjunkturpaket II. Von dem Geld, das die Stadt vom Bund erhalten hat, soll ein Teil in die Sanierung von Sportstätten gesteckt werden.

"Leider können wir über das Konjunkturpaket bislang noch keine konkreten Aussagen machen", sagte Hans Jürgen Hartmann, Leiter des städtischen Sport- und Bäderamtes. Noch sei nicht klar, wie viel Geld künftig für welche Ausgaben zur Verfügung stehe. "Was allerdings die Sportplätze im Stadtgebiet angeht, so lassen wir momentan von der Fachhochschule in Remagen eine Prioritätenliste mit einem möglichst objektiven Kriterienkatalog erstellen."

Demnach sollen Faktoren wie Frequentierung, Jugendarbeit der Vereine und umliegende Wohngebiete darüber entscheiden, welcher Sportplatz den höheren Sanierungsbedarf hat. Der Sportausschuss entscheidet am 23. Mai, ob die Prioritätenliste zum Einsatz kommt. Eine Kommission aus Experten soll dann anhand der Prioritätenliste ein Ranking der Sportplätze erstellen.

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