Volle Innenstadt beim 14. Bonn-Fest
Erstmals hatte die City-Marketing im Frühjahr zum Bonn-Fest mit verkaufsoffenem Sonntag geladen. Sonst fand es stets im Herbst statt. Wegen der Feiern zum Tag der Einheit musste es vorverlegt werden.
Bonn. Regelrecht ins Wasser fiel am Sonntagnachmittag eine Premiere auf dem Bonn-Fest. Wegen des starken Regens kamen viel weniger Zuhörer als gewünscht auf den Münsterplatz zum Konzert im Rahmen des Beethoven Bonnensis-Förderprogramms. Ein neues Angebot, das der Bonnfest-Veranstalter, der City-Marketing-Verein, und die Bürger für Beethoven gemeinsam aus der Taufe gehoben haben und das von Nachwuchsmusikern gestaltet wurde.
"Schade, schade", bedauerte Oliver Hoffmann, Vorsitzender der City-Marketing, dass es ausgerechnet zur Eröffnung eines der Höhepunkte des Festes wie aus Eimern schüttete. Beinahe hätte noch der Flügel auf der Bühne nasse Füße bekommen. Er konnte noch schnell ins Trockene geschoben werden.
Am Samstag war dagegen in der ganzen Innenstadt eitel Sonnenschein. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Sonne bescherte den Besuchern den ersten Sommertag in diesem Jahr und den Straßencafés gute Umsätze. Dich an dicht schoben sich die Menschen durch die Fußgängerzone. Die meisten hatten offensichtlich schon ihre Sommersachen ausgepackt und flanierten in luftiger Kleidung übers Pflaster.
Publikumsmagnet war der Münsterplatz. Dort hatte ein europäischer Gourmetmarkt seine Zelte aufgeschlagen. Ebenfalls eine Premiere im Festprogramm, sagte Hoffmann. Eine durchaus gelungene Premiere, waren sich viele Kunden einig. Und weil Probieren übers Studieren geht, naschten sie hier vom französischen Käse, probierten daneben ein Stück vom italienischen Schinken und sagten auch bei der Senfprobe am Stand aus Monschau nicht Nein. "Wie schön, dass Sie heute hier stehen. Da muss ich nicht extra nach Monschau fahren, um Nachschub von diesem köstlichen Feigensenf zu holen", sagte eine Frau. Was sie wohl nicht wusste: Selbstverständlich gibt es den Senf auch in vielen Bonner Feinkostabteilungen.
Wer die Taschen und den Bauch voll hatte, dem bot das Bühnenprogramm Abwechslung. Nachdem Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Oliver Hoffmann den offiziellen Startschuss für das 14. Bonnfest gegeben hatten, zeigten die Tänzerinnen und Tänzer der Tanzschule Lepehne Herbst ihr Können. Rock und Oldies spielten später die BTHV-Clubband, Funk und Soul boten die Boogie Wonder Stars.
Erstmals hatte die City-Marketing im Frühjahr zum Bonn-Fest mit verkaufsoffenem Sonntag geladen. Sonst fand es stets im Herbst statt. Wegen der Feiern zum Tag der Einheit musste es vorverlegt werden. Ob die Geschäftsleute auch künftig im Frühling zum Bonn-Fest einladen werden, dazu wollte Hoffmann sich gestern nicht äußern.
Kurz, bevor am späten Nachmittag der Regen wieder aufgehört hatte und sich dann doch noch viele Einkaufsbummler vor der Bühne zum gemeinsamen Abschlusslied "Ode an die Freude" trafen, war seine Miene schon wieder heller. "Insgesamt sind die Geschäfte mit dem Fest und dem verkaufsoffenen Sonntag recht zufrieden. Vor allem die Kaufhäuser", sagte er.
