Wetterstatistik Warm, trocken und viel Sonne

BONN · Im März hat die Sonne länger geschiehen als im Juli vergangenen Jahres. Dieses Fazit zieht Klaus Kosack, ehemaliger Chefstatistiker der Stadt.

Fast ununterbrochener Hochdruckeinfluss verwöhnte im März die Menschen in Bonn mit einem herrlichen Frühlingswetter. Dieses Fazit zieht Klaus Kosack, ehemaliger Chefstatistiker der Stadt, und greift auf die aktuellen Daten der Endenicher Wetterstation der Universität Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

  • Temperatur: Der März zeigte sich den Bonnern als erster Frühlingsmonat sehr gewogen: Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,3 Grad Celsius war er der viertwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1895. Der wärmste März war mit 9,7 Grad Celsius 1981, der kälteste 1940 mit 2,5 Grad Celsius.
  • Noch wärmer waren außerdem der März 1957 mit 9,6 Grad Celsius und der März 1989 mit 9,4 Grad Celsius. Am 16. März war mit 23,2 Grad Celsius der bisher wärmste Tag in diesem Jahre. Nur an einem Tag wurde Frost registriert: Die kälteste Nacht wurde am 7. März mit minus 0,1 Grad gemessen. Dagegen gab es für einen März ungewöhnlich viele warme Tage: An fünf Tagen kletterte die Quecksilbersäule über die 20-Grad-Marke, damit wurde der Rekord von 2010 eingestellt.
  • Sonne: Im März stellten sich mehrere recht stabile Hochdrucklagen (unter anderem Hoch "Harry") über Bonn ein: Dies hatte zur Folge, dass sich die Sonnenscheindauer auf 161 Stunden addierte: fünfter Platz in 44 Jahren. Die Rekordmarke hält der März 2011 mit 211 Stunden. Und: Im vergangenen März schien die Sonne länger als im Juli 2011. Außerdem schien die Sonne im März länger als im Januar und Februar zusammen. An zehn Tagen konnten die Bonner und die Menschen in der Region tägliche zehn Stunden Sonne genießen.
  • Niederschlag: Im März fielen erheblich weniger Niederschläge als normal: An zehn Tagen fielen insgesamt 19 Liter pro Quadratmeter, nur 42 Prozent vom langjährigen Mittel. Der meiste Regen fiel am 7. März mit acht Litern pro Quadratmeter.
  • Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im März nicht auf. Die größte Bö konnte am vergangenen Freitag mit 31,3 Kilometer pro Stunde gemessen werden.
  • Vergleich mit 2011: Der März 2011 war um 1,4 Grad Celsius kälter als der aktuelle März. Auch die Minimaltemperatur mit minus 2,8 Grad Celsius war noch niedriger. 2011 gab es elf Frosttage. Die Sonne schien 50 Stunden länger, und es fielen drei Liter Niederschläge weniger.
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