Warnstreiks störten Betrieb massiv
Langsame Normalisierung auf den Flughäfen in NRW - Elf Flüge in Köln/Bonn annulliert, weitere hoben mit Verspätung ab - Das ganz große Chaos ist ausgeblieben
Bonn/Region. (lis/hnn) Das ganz große Chaos ist an diesem Streiktag ausgeblieben. So könnte zumindest eine erste Bilanz des Morgens am Köln/Bonner Flughafen lauten. Am späten Vormittag wurde hier der Warnstreik zunächst beendet, dennoch muss im Laufe des Tages weiter mit Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb gerechnet werden. Fluggäste sollten sich vor Antritt der Reise bei ihrer Airline nach dem aktuellen Stand ihres Fluges erkundigen.
Nach Auskunft des Flughafens war es am Morgen zu Beeinträchtigungen des Flugbetriebs gekommen. Seit 4 Uhr wurde kein Gepäck mehr transportiert. Einige Fluggesellschaften wie die Deutsche Lufthansa und Germanwings hatten vorsorglich elf Flüge, vornehmlich nach München und Hamburg, annulliert und weitere sechs Flüge auf einen Zeitpunkt nach dem Streik verlegt. Der Rest der Flüge konnte abgewickelt starten, wenn auch mit Verspätungen.
Besonders hart trifft der erneute Warnstreik die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs: So gut wie alle Busse und Bahnen der Bonner Stadtwerke sind heute nach Angaben der Gewerkschaften ver.di und Komba in den Depots geblieben - und sollen eben da auch den Rest des Tages bleiben. Die Taxizentralen kamen den zahlreichen Aufträgen kaum hinterher.
Nicht betroffen sind hingegen alle Reisenden der Deutschen Bahn. "Unsere Fern- und Nahzüge rollen", versicherte gestern Gerd Felser, Sprecher der Bahn AG/NRW.
Ganztätig bestreikt werden heute in Bonn unter anderem SWB-Energie und Wasser, die Müllverbrennungsanlage, die Abfallentsorgung im Kreis sowie einige Rathäuser im Kreis. In der Bonner Stadtverwaltung rechnet man ebenfalls mit Streik, allerdings habe dies kaum Auswirkungen auf die Bürger. In einigen Kindergärten und Krankenhäusern wird heute nur mit einer Notbesetzung gearbeitet.
Laut Bonner Presseamt werden die Schulen bei Schülern eine Entschuldigung akzeptieren, falls sie wegen des Streiks nicht zum Unterricht erscheinen können. Bestreikt werden soll auch das Studentenwerk, doch nur in der Mensa Nassestraße soll die Küche kalt bleiben.
Für zusätzliche Engpässe in den Bonner Straßen hatte bis in die Mittagsstunden auch eine Kundgebung der Gewerkschaft ver.di auf dem Münsterplatz geführt.
