WCC Bonn WCC Bonn: Erneut Razzia im Stadthaus

Während Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch auf Auslandsreise in Usbekistan weilt, geht hier der Skandal um das Word Conference Center (WCCB) in die nächste Runde.

 Das World Conference Center Bonn.

Das World Conference Center Bonn.

Foto: Max Malsch

Bonn. (rik) Während Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch auf Auslandsreise in Usbekistan weilt, geht hier der Skandal um das Word Conference Center (WCCB) in die nächste Runde.

Die Staatsanwaltschaft hat nun auch gegen den städtischen Gebäudemanager Friedhelm Naujoks und zwei Mitarbeiter ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges im besonders schweren Fall eingeleitet und am Mittwochmorgen deren Büros im Stadthaus und Privatwohnungen durchsucht. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Fred Apostel, Leiter der Antikorruptionsabteilung seiner Behörde.

Naujoks und die beiden Mitarbeiter, von denen einer seit Jahresbeginn im Vorruhestand ist, stehen im Verdacht, die Auszahlung der für den Bau des WCCB bewilligten Landesmittel mit falschen Testaten erschlichen zu haben.

Obwohl die Voraussetzungen für die Freigabe der Gelder laut Apostel nicht vorlagen, sollen sie die Auszahlung der insgesamt 25 Millionen Euro im Dezember 2005 und im August 2007 mit unrichtigen Angaben bewirkt und dadurch die öffentliche Hand erheblich geschädigt haben. "Hätten sie die Karten offen auf den Tisch gelegt, wäre das Geld niemals ausgezahlt worden", so Apostel.

GA-SerieDie Millionenfalle Teil XXXOberbürgermeister Jürgen Nimptsch ließ am Mittwoch durch seine Pressestelle mitteilen, dass er Naujoks und den bisher noch tätigen Mitarbeiter "von der Bearbeitung aller Verwaltungsvorgänge zum Konferenzzentrum entbunden" habe. Außerdem würden organisatorische Veränderungen geprüft. Wie Stadtsprecher Friedel Frechen erklärte, würden die dazu nötigen Entscheidungen nach der Rückkehr des OB nächste Woche gefällt.

Im Übrigen gehe Nimptsch wie in den bisherigen Fällen (gemeint sind die Untreue-Ermittlungen gegen seine Vorgängerin Bärbel Dieckmann und die früheren WCCB-Projektleiter Evi Zwiebler und Arno Hübner, die Red.) von dem rechtsstaatlichen Grundsatz der Unschuldsvermutung aus. Außerdem führe Nimptsch - abgesehen von der engen Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft - "seit längerem verwaltungsintern eigene disziplinarrechtliche Untersuchungen durch"

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