WCCB: Grüne fordern Aufklärung über Kostenexplosion
Stadtverwaltung will Bericht über Kongresszentrum erst nach Osterferien vorlegen
Bonn. (kf/lis) Per Dringlichkeitsantrag wollten die Grünen Mittwochabend im Stadtrat einige Fragen zum World Conference Center Bonn (WCCB) geklärt wissen. Wie berichtet, war das WCCB wegen dramatischer Kostensteigerungen in die Schlagzeilen geraten.
Bonns ehemaliger Stadtdirektor Arno Hübner und Bürgeramtsleiterin Evi Zwiebler, im Stadthaus zuständig für das Projekt, hatten erst kürzlich die Baukostensteigerung von zunächst 140 auf jetzt 183 Millionen Euro im Wesentlichen mit der Vergrößerung des Hotels von 200 auf nun 336 Zimmer, mit größeren Ausstellungsflächen, der Materialkostensteigerung und den Fall des Dollarkurses (die Finanzierung basierte auf dem Dollar) erklärt.
Neben dieser Kostenerhöhung von 43 Millionen Euro müssten weitere 20 Millionen Euro für das zu erwartende Defizit in den ersten Betriebsjahren sowie für Zinsen aufgebracht werden, hieß es außerdem.
Mit dieser Auskunft wollen sich die Grünen indes nicht zufrieden geben: "Das WCCB ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der Stadt Bonn", sagte Bürgermeister Peter Finger . Auch wenn das Projekt in der Verantwortung eines Investors gebaut und betrieben werden soll, so habe die Stadt selber als Garant für das Projekt geradezustehen und sei in letzter Konsequenz von finanziellen Veränderungen bei Finanzierung und Betrieb erheblich betroffen.
Insbesondere wollten die Grünen geklärt wissen, was die Ursachen für die Kostenexplosion für das WCCB über die 140 Millionen hinaus seien, seit wann diese Ursachen wem bekannt waren und von welchen Gesamtkosten man derzeit für den Bau des WCCB ausgehe. Weiter: Wie und von wem soll das zusätzlich benötigte Geld aufgebracht werden?
Sind zusätzliche finanzielle Belastungen für die Stadt bereits absehbar? "Der Rat darf nicht länger hinnehmen, dass er bei einem der wichtigsten Projekte der Stadt nur mit rudimentären Informationen versorgt wird", so Finger.
Doch Antworten auf seine Fragen erhielt er am Mittwoch nicht. Der Antrag wurde mit Stimmen von CDU, SPD und FDP abgelehnt. OB Bärbel Dieckmann erklärte, es mache keinen Sinn, um eine Woche zu feilschen und verwies auf die bereits erteilte Zusage der Verwaltung, nach den Osterferien einen Bericht zum WCCB vorzulegen. In der Ratssitzung am 7. Mai könnten die Politiker dann die erforderlichen Beschlüsse fassen.
Zurzeit würden die Wirtschaftspläne geprüft und auch die Vereinbarungen zwischen der SMI Hyundai Corporation/UNCC Bonn GmbH und dem weiteren Projektpartnern müssten noch abgeschlossen werden.
