WCCB: Hong räumt Korruption ein

UNCC-Geschäftsführer Man-Ki Kim wird mit Haftbefehl gesucht - Dieckmann lehnt Rücktritt ab

Bonn. Der Generalübernehmer des World Conference Center Bonn, Young-Ho Hong, der sich seit Mittwochabend in U-Haft befindet ( der GA berichtete), hat in seiner Vernehmung durch die Bonner Staatsanwaltschaft und den Ermittlungsrichter eingeräumt, dass es im Zusammenhang mit dem Bau des WCCB Korruption in Form von Schmiergeldzahlungen an Geschäftsführer Michael Thielbeer gegeben hat.

Für die will allerdings nicht er verantwortlich sein. Thielbeer, der am selben Abend ebenfalls ins Gefängnis geschickt wurde, bestreitet alle Vorwürfe. Das teilte Oberstaatsanwalt Fred Apostel, Leiter der Antikorruptionsabteilung, am Donnerstag auf Anfrage mit. Nicht kommentieren wollte Apostel GA-Informationen, wonach der Dritte im Bunde, Man-Ki Kim, mittlerweile mit Internationalem Haftbefehl gesucht wird.

Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann hat am Donnerstagabend einen Rücktritt aus ihrem Amt abgelehnt. In einer Sondersitzung des Rates sagte sie vor mehr als 130 Zuschauern, sie bleibe auch in den letzten 33 Tagen ihrer Amtszeit bei ihrer Verantwortung. Die Lage beim Kongresszentrum bezeichnete sie als "dramatisch". Das Eingreifen der Justiz zeige, dass es den Verdacht des Betruges gebe. "Wir müssen also von kriminellen Machenschaften sprechen", so Dieckmann.

Unter anderem die Grünen forderten den Rücktritt der Oberbürgermeisterin. Grünen-Fraktionssprecherin Dorothee Paß-Weingartz sprach erneut von einem "System der Desinformation des Rates" unter Dieckmann. Auch CDU-Fraktionschef Benedikt Hauser forderte Bärbel Dieckmann auf, zurückzutreten und Platz zu machen für ihren bereits gewählten Nachfolger Jürgen Nimptsch.

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