Weihbischof Koch kommt zum Gespräch

2 000 Unterschriften fordern das Bleiben von Pater Innocent im Seelsorgebereich Am Ennert.

Beuel. Weihbischof Heiner Koch ist zu einem Gespräch mit dem Pfarrgemeinderat und dem Kirchengemeindeverband des Seelsorgebereichs Am Ennert bereit. Es soll in der kommenden Woche stattfinden, bestätigte am Mittwoch Pfarrgemeinderatsvorsitzende Brigitte Linden auf Anfrage.

Das Erzbistum Köln habe zudem angekündigt, den Brief der katholischen Gremien aus Holzlar, Pützchen und Holtorf mit den Fragen zur Versetzung von Pater Innocent Lyimo nächste Woche zu beantworten. Wie berichtet, gibt es wegen der Personalentscheidung des Erzbistum heftigen Widerstand in der Gemeinde.

"Wir haben jetzt rund 2 000 Unterschriften gesammelt und planen derzeit die Übergabe an Joachim Kardinal Meisner", so Linden. Ruhe sei in der Gemeinde immer noch nicht eingekehrt. "Und die werden wir wohl auch solange nicht bekommen, solange das Verhältnis des Erzbistums zu seinen Gremien nicht geklärt ist."

Allerdings freuen sich die ersten Erstkommunikanten und ihre Eltern darüber, dass Pater Innocent auf jeden Fall am 1. Mai die Kommunion durchführen werde. Klar sei auch, dass Pater Josey, der eine halbe Vikarstelle bekommen wird, am 1. März in die Gemeinde eingeführt werde, so Linden. Pater Thomas soll im Sommer folgen.

Unterdessen geht die Diskussion in den Internetforen Pro Innocent auf Facebook und www.katholiken-am-ennert.de unvermindert weiter. "Es ist traurig und beschämend zugleich ansehen zu müssen, wie sich die Kirche vom Glauben und der Glaubensgemeinschaft entfernt - und sie merkt oder will es nicht merken, vielleicht im Vertrauen auf die jahrhundertlange ,Missbrauchs-' Herrschaft", schreibt etwa einer. Viele denken, dass es einen "Kausalzusammenhang" zwischen dem von Dechant Wolfgang Picken geleiteten Fusionsprozess der Bad Godesberger Gemeinden und der Versetzung Pater Innocents gibt. Wie berichtet, sollen drei indische Patres aus Bad Godesberg zum Seelsorgebereich Am Ennert kommen, Pater Innocent nach Bad Godesberg gehen.

"Hier drei Priester hinzuschicken, obwohl anderthalb Stellen da sind, in Zeiten der Knappheit, zeigt, worum es wirklich geht", schreibt einer. "Ich protestiere nicht gegen seine Versetzung", heißt es an anderer Stelle, "sondern gegen die Art und Weise, wie die Leitung des Kölner Erzbistums die betroffenen Gemeinden behandelt: autoritär, ohne Beteiligung des Pfarrgemeinderats, ohne Dialog mit den Betroffenen." Ein anderer zitiert Erzbischof Zollitsch: "Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts. Die Kirche dient den Menschen, nicht ihren Leitern."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort