Flügel. Die wurden ihnen erst im 4. Jahrhundert verliehen. Wie der Engel zu seinen Flügeln kam

BONN · Hochbrisante Nachrichten veröffentlicht die Bonner Universität zum Weihnachtsfest. Ähnlich wie bei den Themen Christkind, Weihnachtsmann oder Osterhase sei allen, die einem schönen Glauben nicht mit schnödem Realismus und nüchterner Wissenschaftlichkeit zu Leibe rücken wollen, empfohlen: Ab hier nicht weiterlesen.

 Flügel wurden den Engeln erst im 4. Jahrhundert verliehen.

Flügel wurden den Engeln erst im 4. Jahrhundert verliehen.

Foto: dpa

Für alle, die sich zutrauen, wissenschaftliche Erkenntnisse im Zusammenhang mit himmlischen Wesen zu verkraften, hier also das Neueste vom Neuen über Engel: Die Himmelsboten verfügten nicht von Anfang an über das, was sie rein äußerlich so besonders macht - Flügel. Die wurden ihnen erst im 4. Jahrhundert verliehen.

Dass die Datenbank der Abteilung Christliche Archäologie, die diese Erkenntnis ermöglicht hat, einen wenig romantischen Namen ("14CAUB") trägt, wundert nicht wirklich. Dort werden Fakten zur Altersbestimmung von Textilien aus dem ersten Jahrtausend vor und dem ersten Jahrtausend nach Christus gesammelt.

Mit Hilfe der Radiocarbonmethode haben Bonner Wissenschaftler festgestellt: Die älteste Engelsdarstellung mit Flügeln, der sogenannte Genesis-Wandbehang, stammt aus der Mitte des 4. Jahrhunderts.

Ursprünglich wurden Engel als männliche Figuren dargestellt, gerne in kurzem Gewand und mit einem Stab versehen. Später verschmolz dieses Bild mit der geflügelten Siegesgöttin Victoria aus der römischen Mythologie. Professorin Sabine Schrenk klärt auf: "Engel sind in der christlichen Ikonographie zunächst einfach Boten, die den Menschen Nachricht und Hilfe von Gott überbringen." Dies ist doch ganz wunderbar - ob nun mit Flügeln oder ohne.

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