"Wir wohnen wunderschön hier"

Es ist ein kleines Idyll mitten in einem problematischen Stadtteil. "Wir wohnen wunderschön hier", sagt Christel Wobig-Lavenson und lässt von ihrem Balkon den Blick über die Bäume hinweg bis zu den Hängen von Alfter schweifen.

 Christel Wobig-Lavenson genießt die Aussicht von ihrem Balkon im sechsten Stock eines Wohnblocks in Tannenbusch.

Christel Wobig-Lavenson genießt die Aussicht von ihrem Balkon im sechsten Stock eines Wohnblocks in Tannenbusch.

Foto: FROMMANN

BONN. (js) Es ist ein kleines Idyll mitten in einem problematischen Stadtteil. "Wir wohnen wunderschön hier", sagt Christel Wobig-Lavenson und lässt von ihrem Balkon den Blick über die Bäume hinweg bis zu den Hängen von Alfter schweifen.

Vor sechs Jahren ist das Rentnerehepaar aus dem Westerwald in den Bonner Stadtteil Neu-Tannenbusch gezogen, bereut haben sie es bis heute nicht.

Für ihre schön geschnittene Zweizimmerwohnung mit 67 Quadratmetern im obersten sechsten Stock eines für die Siedlung typischen Wohnblocks zahlen die beiden 340 Euro Kaltmiete. Das ist für Bonner Verhältnisse eigentlich ein Schnäppchen. Wären da nicht die Nebenkosten, die höher als die Kaltmiete liegen. In dem 70er-Jahre-Bau sind weder das Dach noch die Betonwände isoliert. "Da muss dringend etwas gemacht werden", sagt Christel Wobig-Lavenson.

Die 67-Jährige gehört zu den Bewohnern, die sich für Verbesserungen in ihrem Ortsteil engagieren. Für sie ist klar: "Es sind vor allem die Mieter, die für die Zustände verantwortlich sind."

Mit ihrem Vermieter, der Deutschen Annington, ist sie eigentlich ganz zufrieden. Vor allem mit dem Reparaturservice der Firma B & O: "Die sind immer freundlich und kommen schnell." Zur Annington sagt sie aber auch: "Wenn man nicht ständig Druck macht, passiert nichts."

Dass ein Innenhof und ein Spielplatz hergerichtet wurden, sei lobenswert. Aber es gebe viele Kleinigkeiten, die nicht erledigt werden. Wobig-Lavenson beanstandet vor allem die Sauberkeit in und vor den Häusern: "Die Sträucher sind nicht geschnitten, der Müll sammelt sich wieder, und Treppenhaus und Fenster sind nicht sauber."

Sie wünscht sich einen Hausmeister, der für den Block auch wirklich verantwortlich ist. Und sie rät der Deutschen Annington, stärker darauf zu achten, welche Leute sie als neue Mieter aufnimmt. Immerhin: "Das Problembewusstsein ist endlich da."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort