Bonner Rheinaue Wütende Flohmarkt-Händler bei der Anmeldung

BONN · Teilweise tumultartige Szenen haben sich am Montag in der Rheinaue bei der Anmeldung für den ersten Flohmarkt abgespielt. Stundenlang Schlange standen die Menschen, die beim Veranstalter "Melan macht Märkte" einen Platz für den Trödelmarkt buchen wollten.

 Frust bei der Anmeldung: Gut 100 Händler drängen sich am Container, um ihren Platz auf dem Flohmarkt zu buchen.

Frust bei der Anmeldung: Gut 100 Händler drängen sich am Container, um ihren Platz auf dem Flohmarkt zu buchen.

Foto: Roland Kohls

Dutzende von Ausstellern machten ihrem Ärger und ihrer Wut über lange Wartezeiten lautstark Luft. "Das ist ein Skandal. Hier gibt es überhaupt keine Organisation. Ich stehe seit drei Stunden an und bin vielleicht zwei Meter weiter gekommen", sagte eine Frau, die ihren Namen nicht nennen wollte.

Die Stadt will mit einer Änderung des Flohmarkt-Konzeptes in Zukunft unterbinden, dass Beschicker schon Tage vorher anreisen, um sich Plätze zu sichern. Erst ab 25. April kann die Reservierung der Stellfläche online erfolgen. Bis Freitag dieser Woche erfolgt die Buchung aber noch vor Ort bei den Melan-Mitarbeitern.

Die liefen am Montag hektisch herum, zogen Absperrbänder vor dem Buchungswagen und verteilten Zettel, auf dem Händler ihren gewünschten Standort notieren sollten. Drinnen im Container versuchten zunächst drei Mitarbeiter, das Chaos zu ordnen.

"Das ist totaler Irrsinn. Wer weiß denn, ob mein Wunschplatz nicht schon vergeben ist, wenn ich endlich an der Reihe bin?", schimpfte eine Ausstellerin. Und Ursula Schumann, seit vielen Jahren Flohmarkt-Stammkundin in der Rheinaue, sagte: "Es war doch zu erwarten, dass am ersten Tag viel los sein würde." Das neue Konzept will sie aber nicht schlechtreden: "Es kann sein, dass es gut wird, und wenn die Buchung online erfolgt, wird's ohnehin besser."

Konrad Bonjean hat es nach dreistündigem Anstehen geschafft. "Es ist schlecht organisiert", sagte er. Es dauere 15 bis 20 Minuten, bis der Mitarbeiter im Container Name, Anschrift, Telefonnummer aufgeschrieben und Fragen des Ausstellers beantwortet hätte. Manfred Schorn wechselte sich beim Anstehen mit seiner Frau ab. "Niemand hat über die Zettel mit dem Wunschplatz informiert, und drei Leute in der Platzbuchung sind zu wenig", ärgerte er sich.

Das erkannte schließlich auch der Veranstalter. Geschäftsführer Volker Weitz sagte am frühen Mittag: "Wir haben mit einem solchen Andrang nicht gerechnet, jetzt aber mit vier Mitarbeitern die Wartezeit verkürzt." Eine Vor-Ort-Beratung dauere halt, der Buchungsvorgang selbst ging aber schnell. "Wir können nun mal nicht zaubern", sagte Weitz und fügte hinzu: "Es tut mir leid." Die Stadt Bonn geht nach eigenen Angaben davon aus, "dass der Veranstalter noch erste Erfahrungen sammelt. Wir sind optimistisch, dass das Verfahren optimiert werden kann", sagte eine Sprecherin.

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