Japanisches Fine Dining in Bonn-Beuel Zu Gast am exklusiven Chef’s Table im „Yunico“

Bonn · Wie sieht es in der Profi-Küche eines Sternekochs aus? Christian Sturm-Willms, Chefkoch im Restaurant „Yunico“ am Bonner Bogen, gewährte 14 Gästen einen Blick hinter die Kulissen, servierte am Chef’s Table ein japanisches Kaiseki-Menü, Sakevarianten und Kostproben von Wagyu-Filet für 699 Euro das Kilo.

Mit Fisch, Wagyu-Rind und Sake weiß der Sternekoch im Yunico bestens umzugehen.

Mit Fisch, Wagyu-Rind und Sake weiß der Sternekoch im Yunico bestens umzugehen.

Foto: Barbara Frommann

An der Rot gelackten Wand ist im Yunico für Gäste üblicherweise die Welt zu Ende. Kaum einer von ihnen weiß, dass dahinter in einer verblüffend kleinen Küche auf geschätzten 20 Quadratmetern drei Köche Sterneküche zubereiten. Zu den Eingeweihten zählen nun 14 Leserinnen und Leser des General-Anzeigers, die Küchenchef Christian Sturm-Willms im Rahmen der GA-Veranstaltungsreihe „Gemeinsam genießen“ in sein Allerheiligstes gelassen hat.

„Das ist quasi mein Wohnzimmer“, erzählt der groß gewachsene Hüne, der nun schon seit acht Jahren im Restaurant Yunico im Kameha-Hotel am Beueler Bogen einen Michelin-Stern behauptet. Zusammen mit Restaurantleiterin Melanie Hetzel bereitet er der exklusiven Gästeschar nicht nur mit seiner japanisch-französisch inspirierten Küche, sondern auch mit jeder Menge Charme, Zuwendung und spannenden Verkostungen von Wagyu-Rind und Sake einen unvergesslichen Abend.

Yunico

Yunico

Foto: Barbara Frommann

Los geht es auf der Terrasse des Restaurants mit einem Aperitif und einem ersten Kennenlernen. Die nächste Station ist die Sushi-Theke, dem Revier des aus Osaka stammenden Sushi-Meisters Mitsu, bevor zu späterer Stunde hier die Patisserie das Regiment übernimmt. Mitsu ist übrigens Sturm-Willms Weggefährte von dessen erster Stunde im Kameha an. An der Theke wie in der Küche starten die Gäste mit Amuse-Bouches wie Kinuta Maki vom Heilbutt und Tako Yaki vom Oktopus in den kulinarischen Abend am Chef‘s Table im Separee des Yunico.

Edles Restaurant am Bonner Bogen

Japanische Köstlichkeiten vor der Skyline Bonns
38 Bilder

Japanische Köstlichkeiten vor der Skyline Bonns

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Das Gourmet-Restaurant, das maximal 30 Gäste pro Abend beherbergt, ist schon seit 13 Jahren die Wirkungsstätte von Sterne-Koch Sturm-Willms, der im Alter von 23 Jahren eigentlich nur einen sechs Monate überbrückenden Job bis zur Meisterschule suchte. Doch der zuvor auf Sylt, in der Küche von Holger Bodendorf, auf den Geschmack gekommene Koch fühlte sich im Kameha von Anfang zu Hause und kehrte nach der Meisterprüfung zurück: „Mitsus japanische Einflüsse passten einfach sehr gut zu meiner französischen Küche.“ Eine Harmonie, die bis heute hält, wie die Gäste nach dem fünfgängigen Kaiseki-Menü, einer Art Streifzug durch die japanische Küche, attestieren.

Und damit nicht genug. Für den besonderen Abend haben sich Sturm-Willms und Hetzel eine Sake-Probe und ein Wagyu-Fleisch-Tasting als weitere Höhepunkte ausgedacht. „Er wird getrunken wie Wein, aber gebraut“, erläutert Melanie Hetzel, nachdem sie das auf poliertem Reis basierende Getränk eingeschenkt hat. Über die Qualität von Sake entscheidet, wie viele der äußeren stärkehaltigen Schichten abgetragen wurden.

Gruppenbild mit Gastgebern und Genießern: Nach dem Hauptgang schnappt die Tafelrunde zusammen mit Koch Sturm-Willms und  dem Serviceteam rund um Melanie Hetzel frische Luft auf der Restaurantterrasse des Yunico im Hotel Kameha frische Luft.

Gruppenbild mit Gastgebern und Genießern: Nach dem Hauptgang schnappt die Tafelrunde zusammen mit Koch Sturm-Willms und dem Serviceteam rund um Melanie Hetzel frische Luft auf der Restaurantterrasse des Yunico im Hotel Kameha frische Luft.

Foto: Barbara Frommann

Das blumig duftende Getränk, dessen Alkoholgehalt im Schnitt bei etwa 15 bis 18 Prozent liegt, harmoniert überraschend gut mit dem aus Kagoshima, unweit von Kobe stammenden marmorierten Rinderfleisch. Wenig Bewegung, gutes Futter und von der Genetik begünstigte Rinderrassen lassen das typische Fettmuster wachsen, dessen Güteklasse mit dem Beef Marbling Score gemessen wird. Und das hat seinen Preis: „Das Flanksteak kostet 100 Euro das Kilo, das Filet 699 Euro“, sagt Sturm-Willms. Kein Wunder, dass die Gäste gebratenes Flanksteak mit gerösteten Knoblauch und doppelt fermentierter Sojasoße sowie Nigiri mit rohem Rinderfilet andächtig verspeisen.

Sonst ist die Stimmung heiter. Es werden Tipps ausgetauscht, gemeinsame Lieblingswinzer entdeckt und Pläne für weitere gesellige GA-Genussabende geschmiedet.

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