Zahl der HIV-Infektionen in Bonn sinkt

BONN · Bonner Aids-Hilfe zeichnet zwei langjährige Unterstützer aus und warnt vor einer Reduzierung der Prävention

Auszeichnung für ehrenamtliche Hilfe: Miriam Müller (links) und Matthias Bastian (rechts) von der Bonner Aids-Hilfe danken Ludwig Buchner (2. von links) für seinen Allround Showtruck und dem Krankenpfleger Arnd Lehmann für seinen Einsatz bei den "Gummibärchen".

Auszeichnung für ehrenamtliche Hilfe: Miriam Müller (links) und Matthias Bastian (rechts) von der Bonner Aids-Hilfe danken Ludwig Buchner (2. von links) für seinen Allround Showtruck und dem Krankenpfleger Arnd Lehmann für seinen Einsatz bei den "Gummibärchen".

Foto: Barbara Frommann

Die Wichtigkeit ehrenamtlichen Engagements in der HIV-Prävention wurde beim Jahresempfang der Aids-Hilfe Bonn in den Mittelpunkt gestellt. "Wir sind in der glücklichen Lage, sinkende Infektionszahlen verzeichnen zu können. Ohne die intensive Präventionsarbeit der letzten Jahre wäre das aber sicher nicht so", sagte der Aids-Hilfe-Mitarbeiter Jan Gentsch. Gerade die vielen ehrenamtlichen Helfer hätten einen wichtigen Teil zu diesem Erfolg beigetragen.

"In Bonn liegt der Behandlungsschwerpunkt in der Uniklinik. Dort wurden bis vor wenigen Tagen zwölf Neuinfektionen gezählt, im Vorjahr waren es noch 19", so die Frauen-Beraterin Eva Thiel. Fatal sei es, die sinkende Zahl der Infektionen auf die leichte Schulter zu nehmen, betonte Gentsch. "Jegliche Debatte über das Zurückschrauben der Präventionsarbeit, sie wird tatsächlich in Berlin ernsthaft geführt, ist absurd", mahnte er.

Um die Unverzichtbarkeit des ehrenamtlichen Einsatzes zu unterstreichen, wurde zum sechsten Mal beim Jahresempfang der Aidshilfeaward AHA! verliehen. Nach Grußworten von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Martin Wickert, Vorstand der Aids-Hilfe NRW, zeichnete Ronny Heintze, Vorstand der Aids-Hilfe Bonn, mit Arnd Lehmann und Ludwig Buchner zwei langjährige Unterstützer aus.

Seit sechs Jahren arbeitet Lehmann bei der Präventionsarbeit der Aids-Hilfe Bonn mit. "Im Hauptberuf bin ich Krankenpfleger auf einer Intensivstation und setze mich in meiner Freizeit für die Gruppe Die Gummibärchen ein", so Lehmann. Sie sind ein Zusammenschluss von Männern, die sich ehrenamtlich in der Bonner Schwulen-Szene engagieren und sich für die Prävention von HIV/Aids und sexuell übertragbaren Krankheiten in Kneipen, auf Partys und Veranstaltungen einsetzen.

Zur Präventionsarbeit stieß Lehmann vor sechs Jahren. "Damals informierte ich mich intensiv über sexuell übertragbare Krankheiten, die Infektionszahlen stiegen noch stark an", so Lehmann. Die Arbeit sei für ihn eine Herzensangelegenheit, betonte er. So übernahm er in diesem Jahr für fünf Monate auch die Koordinationsarbeit der Gruppe. Buchner wiederum wurde für seinen Einsatz mit dem Allrounder Showtruck ausgezeichnet.

"Ich habe in Bonn studiert und noch enge Verbindungen in die Stadt", sagte er. Ihm sei irgendwann aufgefallen, dass das Fest zum Bonner Christopher Street Day (CSD) zwar mit sehr viel Einsatz und Liebe ausgerichtet werde, die technische Ausstattung der Bühne aber arg zu wünschen übrig ließ. "Die Qualität des Programms ist immer großartig, allein an der Technik mangelte es." Und so half er mit der Bühne, dem Truck und der Technik. Seit vier Jahren macht er seitdem am CSD auf dem Münsterplatz mit dem Showtruck halt.

Weitere Informationen zur Arbeit der Aids-Hilfe Bonn auf www.aids-hilfe-bonn.de.

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