Kommentar Zu hohe Hürden

Dass in Bonn und übrigens auch in vielen anderen Kommunen ebenfalls noch recht viel Geld aus dem sogenannten Bildungs- und Teilhabepaket (was für eine Bezeichnung!) übrig ist, verwundert nicht.

Lehrer, Pädagogen, Sozialarbeiter, also alle diejenigen, die die praktische Arbeit vor Ort in den Kitas, Schulen und Vereinen leisten , standen diesem vom Bund geschnürten Leistungspaket zur besseren Förderung von benachteiligten Kindern von Anfang an skeptisch gegenüber.

Und das hat vor allem einen Grund: Die bürokratischen Hürden sind hoch. Dazu zählen das Gutscheinsystem, die komplizierte Zuständigkeitsregelungen und aufwendige Abrechnungsverfahren. Viele Familien, die ohnehin mit ihrem Lebensalltag überfordert sind, treten diesen Gang durch die Institutionen deshalb erst gar nicht an. Da bewirkt anscheinend, wie in Bonn ja umgesetzt, auch eine umfängliche Aufklärung der Eltern nicht viel.

Die Erfahrung mit dem Bildungspaket zeigt einmal mehr: Maßnahmen zur Bildung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen gehören in die Zuständigkeit der Jugendhilfe, der Schulen und der Vereine. Eine Lehrkraft mehr an jeder Schule, die zum Beispiel ausschließlich Förderunterricht erteilt, das wäre sicherlich besser investiertes Geld.

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