Zu Schrott verkommen

Kommentar

Hiobsbotschaften haben es oft an sich, dass sie in gehäufter Form auftreten. Für die Bonner Schwimmbäder heißt das: Die Stadt hat nicht ein Problem, sondern viele.

Denn die Liste der Schäden ist lang: Abgesenkte Beckenteile im Melbbad, die zur Komplettschließung führen könnten. Ein undichtes Becken im Ennertbad, das es zu sanieren gilt. Technische Mängel in weiteren Bädern. Dazu ein Frankenbad, das nicht wie geplant so einfach abzureißen ist, weil es sich um ein Denkmal handelt.

Irgendwie passt es ins Bild, dass dieser Umstand verschwiegen oder einfach verschlafen wurde. Jetzt mit fadenscheinigen Ausreden zu versuchen, sich reinzuwaschen, ist ein weiteres Indiz für die allgemeine Hilflosigkeit.

Die Stadt hat ihre Bäder kaputt gespart und sie im Laufe der Zeit verkommen lassen. Die Quittung kommt jetzt: Die oft 50 Jahre alte Bausubstanz - Filter und Rohre, Becken und Fliesen - fällt auseinander. Vor allem im Frankenbad und im Viktoriabad, wo nur noch das Nötigste getan wird, könnte jederzeit die Technik ihren Geist aufgeben. Deshalb sind Schließungen wohl nur noch eine Frage der Zeit.

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