Zukunft der City-Streife in Bad Godesberg steht in den Sternen

Geschäftsleute ziehen Zwischenbilanz des privaten Wachdienstes - Noch fehlt Geld zur Verlängerung des Probelaufs

Bad Godesberg. Seit gut einem Monat ist sie im Einsatz: Die City-Streife, ein privater Sicherheitsdienst, patrouilliert Nacht für Nacht durch die Godesberger Innenstadt und den Kurpark.

Der Auftraggeber Bad Godesberg Stadtmarketing reagierte damit auf die Einbruchserie im letzten Jahr. Zunächst wurde das Unternehmen "DTH Security" probeweise bis Ende Februar verpflichtet. Am Mittwochabend trafen sich Vertreter von Stadtmarketing und des Sicherheitsdiensts sowie interessierte Bürger und Geschäftsleute zum Erfahrungsaustausch in der Stadthalle.

Wenn der Einsatz der City-Streife über den Februar hinaus gewünscht ist, müssten sich mehr Menschen an den Kosten beteiligen, sagte Brigitte Grüll, Vorsitzende von Bad Godesberg Stadtmarketing. Noch fehlen 350 Euro pro Monat. Sie rief Geschäftsleute und Privatpersonen auf, sich an dem Projekt zu beteiligen.

Welchen Effekt die City-Streife hat, ist nach wie vor unklar. Zwar war es im Januar verhältnismäßig ruhig in der Innenstadt, doch das könnte auch an der Jahreszeit liegen, merkte Günter Volk, Leiter der Godesberger Polizeiwache, an. Dass der Winter bisher einige potenzielle Täter von der Straße ferngehalten haben könnte, nahm Timo Hähnlein von DTH zum Anlass, für die Fortsetzung der Citystreife zu werben, "sonst verpufft die bisher geleistete Arbeit."

Aufgefallen ist der Sicherheitsdienst offenbar schon. Heinz Klingelhöfer, der in fünf von sieben Nächten pro Woche im Einsatz ist, berichtete von verschiedenen Begegnungen, die er auf seinen Fahrten und Rundgängen hatte. "Ich gehe auf diese Typen zu und rede mit denen in ihrer Sprache", wobei er den rauen Umgangston in den betreffenden Kreisen meinte. "Das respektieren die dann auch." Im Vorbeifahren nimmt er auch Unmutsbekundungen war. "Da sind schon wieder die Cops", heiße es dann so oder so ähnlich.

Für Brigitte Grüll sind das Indizien, dass die City-Streife Wirkung zeigt. Ziel des Wachdienstes müsse es sein, dafür zu sorgen, dass sich Einbrecher, Räuber und andere Ganoven in Bad Godesberg nicht mehr wohlfühlen. Die Mittel sind dabei beschränkt: Klingelhöfer und Kollegen können nur Präsenz zeigen und nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein.

Deshalb warnte Hähnlein auch vor übertriebenen Erwartungen: "Ich habe Angst vor dem Tag, an dem in ein von uns geschütztes Objekt eingebrochen wird. Aber mit einem Fahrzeug können wir keine Wunderdinge vollbringen."

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