Zwei Brände halten Feuerwehr und Polizei in Atem

Blaulichter leuchten auf, Martinshörner heulen durch die Innenstadt. Zwei Brände in der Fußgängerzone sorgen am Donnerstag für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei. Schnell ist den Ermittlern klar, dass ein Feuerteufel unterwegs ist.

Zwei Brände halten Feuerwehr und Polizei in Atem
Foto: Volker Lannert

Bonn. Blaulichter leuchten auf, Martinshörner heulen durch die Innenstadt. Zwei Brände in der Fußgängerzone sorgen am Donnerstag für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei. Schnell ist den Ermittlern klar, dass ein Feuerteufel unterwegs ist. Bei den Bränden werden nach Angaben der Retter sechs Menschen leicht verletzt durch eingeatmeten Rauch.

Mit Hilfe von Zeugen finden die Ermittler heraus, dass es sich bei dem Täter um den Mann handelt, der am Tag zuvor in Lohmar ebenfalls in einem Geschäft gezündelt hat. Dort ist er von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Am Abend veröffentlicht die Polizei sein Foto zur Fahndung.

Um 12 Uhr steht die erste Etage von "Strauss Innovation" gegenüber der Münsterkirche komplett in Flammen. Der Brand ist vermutlich in der Bettenabteilung entstanden. Fünf Minuten später treffen die ersten Feuerwehrleute ein. Mit Atemschutz gehen sie in das Gebäude und berichten, die Etage sei kniehoch verraucht.

BilderBrandstiftung in zwei Bonner KaufhäusernDurch die Hitze zerspringen die hinteren Fenster, auf 200 Quadratmetern Fläche entsteht Totalschaden. Wie eng es ist, sagt später Stadtdirektor Volker Kregel: "Fünf Minuten haben darüber entschieden, ob die Feuerwehr das Feuer in den Griff kriegt oder das Haus abbrennt." Um 14.30 Uhr der nächste Einsatz. Im zweiten Obergeschoss des Bekleidungsgeschäftes "New Yorker" in der Remigiusstraße hat der Täter in der Herrenabteilung offenbar einen Pullover angezündet.

Das Feuer breitet sich auf 100 Quadratmetern aus, eine Glaskuppel birst, als die Sprinkleranlage losgeht. Die sorgt für einen Wasserschaden. Noch Stunden später fließt das Nass über die Rolltreppen hinunter. Beide Brände, so sagen die Ermittler, seien nach dem selben Muster entstanden. Auf einer Pressekonferenz verweist die Polizei auf zwei weitere Brände am Mittwoch. Einer davon, in der Aldi-Filiale in Lohmar, weise "Parallelen" auf.

Beim zweiten Brand im "Kaiser's" in Endenich werde ein Zusammenhang noch überprüft. Nach Ausbruch des zweiten Brandes in der Bonner City am Donnerstag hat die Polizei Sorge, dass der Feuerteufel ein drittes Mal zuschlagen könnte. Deshalb gehen Beamte bis zum Abend durch die Geschäfte, warnen das Verkaufspersonal und fragen die Mitarbeiter nach Hinweisen.

Zwischenzeitlich steht auch der "Kaufhof" kurz vor einer Evakuierung. Dann ein neuer Alarm: Feuer bei "Karstadt". Glücklicherweise entpuppt sich auch diese Meldung als Fehlalarm. Später am Nachmittag verstärkt die Einsatzhundertschaft der Polizei ihre Kollegen. Es ist ein riesiges Polizeiaufgebot, das Bonn so schon lange nicht mehr gesehen hat. Auch die mobile Feuerwache, die aus Vorsicht auf dem Münsterplatz eingerichtet worden ist, um Anfahrtszeit zu sparen, hat es in Bonn bisher nicht gegeben.

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