Theatergruppe aus Bad Breisig Brisiacum führt Einakter des Schwarzen Humors auf

BAD BREISIG · Ehe ist in der Regel der Versuch, Probleme zu zweit zu lösen, die man alleine gar nicht hätte. So lautet ein bekannter Spruch. Manchmal gelingt die Lösung, manchmal wird sie einfach nur durch einen Schuss herbeigeführt - wie etwa in einem der Bad Breisiger Theaterstücke.

 "Einen unglücklichen Zufall" spielen (v.l.) Reinhard Draws, Maggy Schwandt und Claudia Reh.

"Einen unglücklichen Zufall" spielen (v.l.) Reinhard Draws, Maggy Schwandt und Claudia Reh.

Foto: Martin Gausmann

"Ein unglücklicher Zufall" und "Die Einladung" kommen nun durch die Spielgruppe Brisiacum zur Aufführung. In den zwei Einaktern widmen sich die Laiendarsteller diesmal dem Charakterfach, insbesondere der Zweisamkeit, sie widmen sich der Ehe, in der es viel Einsamkeit gibt.

"Mir ist da etwas Ärgerliches passiert", erklärt Penelope (Claudia Reh) ihrer Freundin Camilla (Maggy Schwandt). Das "kleine Ärgernis" ist der von ihr verübte Mord am Ehemann, den Penelope aber geschickt kaschiert und in langen Monologen über unglückliche Zufälle und unbeabsichtigte Reaktionen philosophiert.

Alles hat seine Ursache, alles hat seine Wirkung. Auch Camilla erschießt schließlich ihren Mann (Reinhard Draws). Freilich auch als Ergebnis "unglücklicher Umstände" und "völlig unbeabsichtigt". Schnell hatte sich in dem Einakter (Regie: Monika Morgenstern) herausgestellt, dass es hinter den Fassaden der angeblich intakten Ehen gewaltig bröckelt, dass die Menschen einfach nicht zueinanderpassen, dass Gewohnheit ihr Leben regiert.

Ähnlich verläuft das Eheleben von Sandra (Edda Konsolke) und Martin (Michael von Kürten), Carola (Gitta Neusser) und Franz (Rainer Kempenich) im Stück "Die Einladung". Es geht um Schein oder Sein, um den Besuch der Chefin bei ihrer Mitarbeiterin. Beide Frauen gaukeln vor, in perfekter Eintracht und Harmonie mit ihren mit auf der Bühne stehenden Ehemännern zu leben. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall.

Zunehmend grotesker werden die Situationen. Die Männer werden erniedrigt und gedemütigt, da die Frauen damit beschäftigt sind, sich gegenseitig vorzumachen, wie sehr sie den Partner im Griff haben. Ein Macho muss plötzlich kochen und servieren, um den Schein zu wahren, ein eher dem Individualismus Zugeneigter muss devot an den Lippen seiner Ehefrau hängen und sich auf einem gesellschaftlichem Parkett bewegen, das er in Wirklichkeit zu verabscheuen scheint.

Am Freitagabend findet um 20 Uhr die erste Aufführung im Kulturbahnhof statt. Für Sonntag (13. Oktober) ist um 16 Uhr eine Vorstellung vorgesehen. Weitere Aufführungen: Freitag und Samstag (18./19. Oktober), und Freitag und Samstag (25./26. Oktober) jeweils um 20 Uhr. Eintritt: acht Euro.

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