Es gibt noch genug Wohnraum Bürger bieten Häuser an

KREISSTADT · Aktuell leben in Bad Neuenahr-Ahrweiler 230 Flüchtlinge. Sie sind auf 77 Wohnungen verteilt.

Die Unterbringung von Flüchtlingen ist ein Thema, das die Mitarbeiter des Rathauses der Kreisstadt vor viele zusätzliche Aufgaben stellt. Bei der Zuweisung von Flüchtlingen ist dabei zunächst die Unterbringung die größte Herausforderung. "Zurzeit haben wir die Möglichkeit, die uns zugewiesenen Flüchtlinge in noch freien städtischen Wohnraum oder angemieteten Wohnraum unterzubringen", sagte Stadtsprecher Karl Walkenbach auf GA-Anfrage. Aktuell hätten in der Kreisstadt 230 Menschen, die auf der Flucht seien, auf diese Weise in 77 Wohnungen ein Dach über dem Kopf gefunden. Bisher seien diese Unterkünfte weitgehend dezentral im Stadtgebiet verteilt.

"Momentan kann die aktuelle Nachfrage an Wohnraum für Flüchtlinge noch gedeckt werden. Dies ist auch den zuletzt vorausschauenden Bemühungen bei der Wohnraumbeschaffung zu verdanken. Doch das Ende der Fahnenstange ist hier bereits in Sicht. Die momentan vorliegenden Prognosen lassen vermuten, dass ein weiterer Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten mittelfristig notwendig sein wird", heißt es aus dem Rathaus.

Aufgrund der bundesweiten Berichterstattung über den immer größer werdenden Flüchtlingszustrom würden der Stadt viele leerstehende Wohnungen und Häuser zur Anmietung angeboten. Inwieweit diese den Bedarf abdecken können, könne von Seiten der Verwaltung jedoch noch nicht abgeschätzt werden. Denn die, die Flüchtlinge verteilenden Behörden, könnten "auch auf Nachfrage keine halbwegs verbindlichen Zahlen nennen, was uns im Bereich der Zuweisung noch zu erwarten hat." Die Zuweisung an die Kommune erfolge in der Regel mit einer Vorlaufzeit von maximal zwei Wochen.

Im Regelfall werden laut Auskunft der Stadt die Asylsuchenden in Bad Neuenahr-Ahrweiler in private Unterkünfte vermittelt. Das heiße, die Neuankömmlinge kommen in Wohnraum, den die Stadt zu diesem Zweck angemietet hat. Da das Zeitfenster zwischen Ankündigung der Flüchtlinge und deren Einzug meist sehr eng sei, seien aber einer direkten Information der Nachbarschaft Grenzen gesetzt.

Bei der Unterbringung legt das Rathaus nach eigener Auskunft,großen Wert darauf, die Flüchtlinge auf das gesamte Stadtgebiet zu verteilen. "In allen Bereichen hoffen wir nicht nur auf Verständnis in der Nachbarschaft, sondern auch auf Unterstützung", sagte Walkenbach. Das fange schon beim persönlichen Kennenlernen an. So könnten Bürger auch zu Kümmerern werden, wenn sie den Neuankömmlingen mit Rat und Tat zur Seite stünden. So könnte ein "neues soziales Miteinander in der eigenen Straße entstehen und somit die Integration erleichtert werden".

Auch die Stadt helfe vielfältig. So gehöre zum Wohnraum auch die Sicherung des täglichen Lebensunterhaltes. Das gilt auch für die Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Kindergarten, Schulen, Freizeitmaßnahmen, Nachhilfe und die Durchführung von Deutschkursen im Mehrgenerationenhaus. Dies werde durch ehrenamtliches Engagement ergänzt. So vom Flüchtlingsnetzwerk und der Ökumenischen Flüchtlingshilfe.

Darüber hinaus hat das Rathaus einen Mitarbeiter - selbst mit Migrationshintergrund - eingestellt (der GA berichtete), der sich um die Probleme der Asylsuchenden kümmert, die sich aufgrund der Sprachschwierigkeiten und der mangelnden Kenntnisse nicht selbst helfen können. Dabei geht es zum Beispiel um Einschulung, Bankkonten eröffnen oder die Übersetzung von Behördenschreiben.

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