E-Scooter in Bonn Das sagen Bonner zu den neuen E-Rollern
Bonn · Mit 20 Stundenkilometern sind sie zu schnell für den Fußgängerweg: Seit dem 22. Juni gibt es die E-Roller nun auch in Bonn und einigen anderen Städten in NRW.
Mit diesen E-Rollern dürfen alle Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren auf Fahrradwegen und Straßen fahren. Mit den neuen Rollern, die es vorher schon in Schweden, USA, Frankreich und Österreich gab, soll man ganz leicht von A nach B kommen. Das funktioniert, indem man innerhalb von ein paar Minuten über eine App auf dem Handy einen Roller für 15 Cent pro Minute (ct/min) ausleiht.
Das Fahren mit dem Roller ist schnell zu lernen, man kann sich schnell bewegen und es ist nicht anstrengend. Man muss keinen Helm tragen, es wird aber empfohlen. Nach der Fahrt stellt man den Roller in einem in der App gekennzeichneten Bereich ab. Das Parken kann an einigen Orten kritisch werden. In Köln dürfen die E-Roller zum Beispiel an vielen Stellen direkt am Rhein und in der Innenstadt nicht stationiert werden. In Fußgängerzonen und auf Gehwegen darf gar nicht gefahren werden.
Über die E-Scooter gibt es verschiedene Meinungen. "Ich finde sie eigentlich sehr praktisch", sagt Barbara N. (53), "aber mich stört, dass es kaum Stellen gibt, an denen man mit ihnen fahren kann oder sie abstellen kann." Einige befürchten, dass das Leihsystem der Roller, ähnlich wie bei den Nextbike-Leihrädern, die ein paar Monate zuvor in Bonn zur Benutzung freigegeben wurden, schwierig wird. Dabei werden oft Fahrräder am Straßenrand an entlegenen Ecken stehen gelassen, die dann nicht wieder gefunden werden, oder sie werden kaputt zurückgelassen. "Unnötige Dinge, die die Welt nicht braucht", sagt Uschi V. (45), eine Radfahrerin aus Bonn, kritisch über die neuen E-Scooter.
Eine Fahrt mit einem ausgeliehenen Roller kann teuer werden. Bei 15 ct/min plus einem Euro als Startgebühr kostet eine Stunde schon zehn Euro. Wenn es ein Jahresticket mit einem Ticket-Code gäbe, den man in der App einlösen würde, könnte das günstiger sein und würde wohl dazu führen, dass Kunden den Roller in ihrem alltäglichen Weg mit einbringen würden.
Wer sich dazu entscheidet, sich einen eigenen E-Roller zuzulegen, sollte beim Kauf einiges beachten: Aktuell sind nur wenige Modelle in Deutschland zum Fahren zugelassen. Dazu gehören zum Beispiel die E-Roller der Hersteller Iconbit, Cityblitz und SXT. Zulassungen erkennt man an dem Fabrikschild "Elektrokleinstfahrzeug", wo eine Genehmigungsnummer angegeben sein muss, informiert der ADAC.
Zusätzlich dürfen die Roller nur maximal 20 Stundenkilometer schnell fahren. Für den Fußgängerweg sind sie zu schnell, aber auf dem Fahrradweg könnten sie Fahrradfahrer behindern. Fahrradwege sind oft zu eng oder nicht vorhanden. Allerdings sind E-Roller eine gute Alternative zum Auto, da sie kein CO2 produzieren und leiser sind. Ganz klimaschonend sind sie aber nicht, da bei der Herstellung der Rohstoffe für die Batterien die Umwelt sehr beeinträchtigt wird. Es könnte also auch zum Nachteil werden, wenn alte Fahrradfreunde auf die E-Scooter umsteigen würden.
Manche Kunden haben Ideen zur Weiterverbesserung der Elektro-Scooter: "Man könnte Ladestationen an Schulen und Arbeitsplätzen bauen, damit die Roller nachmittags neu aufgeladen sind", meint eine Kundin, die die E-Roller bereits getestet hat. Wie es mit den E-Rollern weitergeht, wird sich in den kommenden Monaten und Jahren zeigen.
Kardinal-Frings-Gymnasium Klasse 8d, Schuljahr 2018/19