Organist und Dechant verlassen Sinzig Der Kirche in Sinzig geht das Personal aus

SINZIG · Beim fünften Neujahrsempfang der Pfarreiengemeinschaft Sinzig wurden zwei personelle Veränderungen bekanntgegeben. Der Organist wechselt nach Neuss und der Dechant nach Berlin.

 Neujahrsempfang in Sinzig: Achim Thieser und Sigrid Seul plauderten vor dem offiziellen Teil mit den Gästen.

Neujahrsempfang in Sinzig: Achim Thieser und Sigrid Seul plauderten vor dem offiziellen Teil mit den Gästen.

Foto: Matin Gausmann

Zum fünften Mal veranstaltete die Pfarreiengemeinschaft Sinzig mit ihren mehr als 10 000 Katholiken, sechs Kirchen und 180 Messdienern einen Neujahrsempfang in der Stadt. Dabei präsentierte sich der Helenensaal – das Pfarrheim wäre wohl zu klein gewesen – in karnevalistischem Outfit. Dem Empfang vorangegangenen war ein festlicher Gottesdienst in Sinzigs Pfarrkirche Sankt Peter.

Der Wandel in der Kirche war auch beim Empfang wieder Thema Nummer eins. Denn als dieser Empfang vor fünf Jahren Premiere feierte, machte man sich gerade auf den Weg, die neue Pfarreiengemeinschaft organisatorisch auf die Beine zu stellen. Dies ist mit viel Einsatz und Engagement mittlerweile gelungen. Doch der Kirche im Bistum Trier steht nun noch eine viel größere Herausforderung ins Haus. Denn aus den bisher 900 Gemeinden sollen rund 35 Großpfarreien werden. Die Grenzen des bisherigen Dekanates Remagen-Brohltal werden fast identisch mit den Grenzen der neuen Pfarrei sein. Für Sinzig und die Nachbarpfarreien wird die Veränderung erst zum 1. Januar 2022 in Kraft treten. Dies wurde bei einer Pressekonferenz, die das Bistum in Trier gab, klar (der GA berichtete).

Pfarreienratsvorsitzende Sigrid Seul machte bei ihrer kurzen Begrüßung aus ihrem Herzen und ihrer Enttäuschung keine Mördergrube. „Da wartet man mit Spannung auf die Entscheidung, und dann wird alles auf die lange Bank geschoben“, so Seul. Doch sie hatte auch eine klare Zielsetzung im Auge: „Wir müssen die Pfarrei der Zukunft mit Leben und Mitmenschlichkeit füllen“, lautete ihr Schlusssatz.

Vakanzen auf drei von fünf Priesterstellen

Dechant Achim Thieser ging in seiner Ansprache auf die umfangreichen Personalsorgen in der Pfarreiengemeinschaft und auch im Dekanat ein. Denn derzeit sind im Dekanat gleich drei der fünf Priesterstellen vakant. In Sinzig musste man im Frühjahr den Schock des unerwarteten Todes von Pfarrer Hans-Joachim Rupp überwinden – mit allen Konsequenzen für die Seelsorge und die Gottesdienstordnung. Fast schon ebenso überraschend hat auch Organist Theofanis Gonzalez seinen Job gekündigt. Er wechselt nach Neuss ins benachbarte Nordrhein-Westfalen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag saß er ein letztes Mal an der umfangreich restaurierten Walker-Orgel in Sankt Peter.

Thieser hofft, dass man die ausgeschriebene Stelle bis Ostern besetzen kann. Und dann bleibt als Personalie noch der Dechant selbst. Er wird am 23. Juni in der Pfarreiengemeinschaft und im Dekanat seinen letzten Arbeitstag haben. Er wechselt nach den Ferien als Seelsorger zur Bundespolizei nach Berlin. Die Personalsituation dürfte also angespannt bleiben.

Zu den Gästen im Helenensaal zählten auch der Kreisbeigeordnete Friedhelm Münch und Bürgermeister Andreas Geron. Als Dankeschön für alle Mitarbeiter und Helfer gab es dann einen schottischen Abend. „Freddy the Piper“, den man in Sinzig von seinen zahlreichen Auftritten beim Barbarossamarkt kennt, brachte mit seinem Dudelsack eine grandiose Unterhaltungsshow auf die Bühne.

Der Dank der Kirchenvertreter galt besonders der KG „Närrische Buben“, die den „Narrhalla“ Helenensaal kostenfrei für den Neujahrsempfang der Gläubigen zur Verfügung gestellt hatten.

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