Bad Neuenahr-Ahrweiler DLRG-Ortsgruppe feiert das 100-jährige Bestehen der Gesellschaft

BAD NEUENAHR-AHRWEILER · Als im Oktober 1913 im Ostseebad Binz ein Steg einstürzte und 17 Menschen ertranken, war eine der Konsequenzen die Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, als gemeinnützige und selbstständige Wasserrettungs- und Hilfsorganisation, die grundsätzlich ehrenamtlich mit freiwilligen Helfern arbeitet.

 Spaß im Wasser hat der Nachwuchs der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft.

Spaß im Wasser hat der Nachwuchs der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft.

Foto: Martin Gausmann

Mit knapp 560.000 Mitgliedern in rund 1800 Ortsvereinen ist sie die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. Auch in Ahrweiler und Bad Neuenahr wurden zu Beginn der 1950er-Jahre DLRG-Ortsgruppen ins Leben gerufen, die sich im Jahr 1974 zur kreisstädtischen Organisation der Gesellschaft zusammengeschlossen haben.

Am vergangenen Samstag feierten die Lebensretter den 100. Geburtstag der DLRG mit einem Sommerfest im kreisstädtischen Hallen- und Freizeitbad Twin. Harmen Eckert, der Vorsitzende der Ortsgruppe Bad Neuenahr-Ahrweiler, erinnerte an Geschichte, Ziele und Aufgaben der Organisation, die mangels Seen und großen Flüssen mit Schwimmmöglichkeiten in Bad Neuenahr-Ahrweiler vor allen Dingen in den örtlichen Bädern tätig ist.

Daher sei eine Einrichtung wie ein Hallen- und Freibad in der Kreisstadt auch wichtig, betonte der städtische Beigeordnete Rudi Frick angesichts der derzeit laufenden Diskussionen um einen möglichen Neubau eine Bades als Ersatz für das in die Jahre gekommene Twin.

Jugendvorstand Michael Fisch erläuterte derweil die Aktivitäten der Ortsgruppe für seine jungen Mitglieder. Denn die DLRG Bad Neuenahr-Ahrweiler ist eine junge Ortsgruppe, von den 400 Mitgliedern sind 70 Prozent unter 27 Jahren. Und gerade sie konnten am Samstag einiges erleben - vornehmlich im Wasser. Beim Flip-Egg-Spiel wurde die richtige Atemübung trainiert. Jung und Alt "retteten" in der Staffel auf Zeit, Tauchspiele nach Gegenständen rundeten das Programm ab.

Zu sehen gab es für die Besucher im Bad ebenfalls einiges. Die Andernacher DLRG, die mit Laacher See und Rhein große Gewässer in ihrem Bereich weiß, präsentierte eines ihrer beiden Rettungsboote mit dem schönen Namen "Ahr". 136 PS stecken im 2,8-Liter-Motor mit Jet-Antrieb, bei dem die Kids natürlich auch einmal am Steuer sitzen durften, wenn auch auf dem Trockenen.

Zu sehen gab es auch Rettungsgeräte der DLRG: Rettungsball, Rettungsboje oder Gurtretter. Am frühen Abend gab es zudem noch was auf die Ohren, die Nachwuchs-Band "Lampenschirm" rockte eine gute Stunde im Freibad. War für die Besucher danach das Ende des Festes gekommen, blieben die DLRG-Mitglieder, um im Bad zu zelten und dabei auch in der Nacht noch einmal ins Wasser zu springen.

Parallel zu den DLRG-Aktionen nutzte das Haus der Jugend den Tag zum Abschluss der Sommerferien-Aktionen. Sechs Wochen mit vielfältigem Programm gingen dabei zu Ende, auf der Liegewiese hatte Sara Wessel, die Leiterin der offenen Kinder- und Jugendarbeit, das städtische Spielmobil aufgebaut.