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Bayer plant Mega-Deal: 55-Milliarden-Euro-Angebot für Monsanto

Leverkusen/St. Louis (dpa) - Der Pharma- und Planzenschutzriese Bayer will den umstritten Biotechnologiekonzern Monsanto für mehr als 55 Milliarden Euro übernehmen und damit zum weltgrößten Agrarchemie-Hersteller aufsteigen. Es wäre eine der teuersten Übernahmen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. An der Börse sorgte die Bekanntgabe des gebotenen Kaufpreises am Montag für weitere Kursverluste der Bayer-Aktie. Konzernchef Werner Baumann verteidigt trotz der Vorbehalte der Aktionäre seine Übernahmepläne. Die Leverkusener würden durch den Zusammenschluss zur weltweiten Nummer im Agrochemiegeschäft aufsteigen.

Vorsichtiger Optimismus vor Eurogruppen-Treffen zu Griechenland

Brüssel (dpa) - Nach der Billigung eines neues Sparpakets im griechischen Parlament wollen die Euro-Finanzminister am Dienstag in Brüssel Bilanz ziehen. Es gibt vorsichtige Zuversicht, dass die Ressortchefs sich im Grundsatz auf die Freigabe neuer, dringend benötigter Milliardenhilfen für das pleitebedrohte Land einigen könnten. "Die erreichten Fortschritte sind beträchtlich", resümierte EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici am Montag in Paris. Das Parlament in Athen hatte am Sonntagabend ein weiteres Gesetzespaket mit harten Sparmaßnahmen gebilligt, dies hatten die internationalen Gläubiger als Voraussetzung für weitere Hilfsmilliarden gefordert.

Middelhoff arbeitet wieder - 200 Euro Beitrag zu den Haftkosten

Bielefeld (dpa) - Der frühere Top-Manager Thomas Middelhoff hat am Montag seinen Dienst als Hilfskraft in einer Behindertenwerkstatt in Bielefeld wieder aufgenommen. Von seinem Gehalt müsse der 63-Jährige einen Beitrag von 200 Euro zu den Haftkosten leisten, sagte die Leiterin der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne, Kerstin Höltkemeyer-Schwick. Das übrige Geld gehe an den Insolvenzverwalter. Nachdem Middelhoff Privatinsolvenz anmelden musste, machen seine Gläubiger Millionenforderungen gegen ihn geltend. Nach früheren Angaben verdient der Ex-Manager bei seinem Job als Hilfskraft ein Bruttogehalt von 1785 Euro. Nach Arbeitsende müsse Middelhoff wieder in die Haftanstalt zurückkehren. Aus gesundheitlichen Gründen sei er dort allein in einem Haftraum untergebracht.

Ryanair mit Rekordgewinn - Ticketpreise sinken

Dublin (dpa) - Günstiges Kerosin hat dem irischen Billigflieger Ryanair im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordgewinn beschert. Selbst ohne den Verkauf der Beteiligung an der Fluglinie Aer Lingus verdiente die Easyjet-Rivalin in den zwölf Monaten bis Ende März unter dem Strich 1,24 Milliarden Euro und damit rund 43 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte es aber nicht mehr so deutlich nach oben gehen, wie Ryanair am Montag in Dublin Finanzchef Neil Soharan erwartet, dass die Fluggesellschaften ihre sinkenden Treibstoffrechnungen wegen des Konkurrenzkampfs zu einem spürbaren Teil ihren Kunden zugutekommen lassen müssen.

Aktionärsvertreter wollen Sonderprüfung im VW-Abgasskandal

Wolfsburg (dpa) - Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) will VW zu weiteren Ermittlungen im Abgas-Skandal zwingen. Die Aktionärsvertreter haben nach eigenen Angaben beantragt, dass bei der VW-Hauptversammlung am 22. Juni über eine unabhängige Sonderprüfung abgestimmt wird. Neben den von VW eingesetzten Anwälten sollen demnach von Volkswagen unabhängige Wirtschaftsprüfer klären, wann der Vorstand von den manipulierten Abgaswerten im Volkswagen-Konzern wusste, wie DSW-Präsident Ulrich Hocker am Montag sagte. Die Prüfer sollen auch bewerten, ob inzwischen Instrumente geschaffen wurden, um solche Skandale künftig zu verhindern. Auch die Höhe der Rückstellung von inzwischen etwas mehr als 16 Milliarden Euro werde auf den Prüfstand gestellt.

Chinesen wollen Halbleiter-Ausrüster Aixtron kaufen

New York/Herzogenrath (dpa) - Chinesische Investoren greifen nach dem nächsten deutschen Maschinenbauer: Ein Fonds aus dem Reich der Mitte will den kriselnden Halbleiter-Ausrüster Aixtron kaufen. Das Angebot von Fujian Grand Chip Investment (FGC) hat einen Wert von rund 670 Millionen Euro, wie Aixtron am Montag in Herzogenrath mitteilte. Nach der Offerte des chinesischen Hausgeräte-Herstellers Midea für den Augsburger Roboterbauer Kuka ist dies bereits das zweite Kaufangebot aus China für einen deutschen Maschinenbauer innerhalb einer Woche. Die Aixtron-Führung hofft mit dem chinesischen Investor auf bessere Geschäfte in dem Land: "Mit FGC haben wir einen Partner gefunden, der uns einen lokalen Marktzugang bietet und damit unsere Geschäftsziele in Asien unterstützt", sagte Aufsichtsratschef Kim Schindelhauer.

Dropbox eröffnet erste deutsche Niederlassung in Hamburg

Hamburg/San Francisco (dpa) - Der Online-Speicherdienst Dropbox verstärkt sein Engagement in Europa und eröffnet am Montag eine erste deutsche Niederlassung in Hamburg. Die Mitarbeiter dort werden künftig für die rund 30 Millionen Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig sein, wie Oliver Blüher, Deutschlandchef des kalifornischen Unternehmens, der dpa sagte. Zu den Nutzern zählten in der Region derzeit rund 4000 zahlende Unternehmen. Weltweit hat der Cloud-Anbieter nach Angaben von Blüher etwa 500 Millionen Nutzer, 40 Prozent kämen aus der Region Europa zusammen mit dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA). Nicht zuletzt um auch die zahlenden Unternehmen zu überzeugen, bereitet Dropbox für die Kunden eine Datenspeicherung auf deutschem Boden vor.

Dax im Minus - Gebot für Monsanto belastet Bayer

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Montag nach einer Berg- und Talfahrt zuletzt wieder nachgegeben. Nach einem schwachen Start und zwischenzeitlichen Gewinnen notierte der deutsche Leitindex am Nachmittag 0,70 Prozent tiefer bei 9846,14 Punkten. Ihn bremste auch der Kursrutsch von Schwergewicht Bayer, belastet von der von manchen als hoch eingestuften Übernahmeofferte für den US-Agrarchemiekonzern Monsanto. Für den MDax, in dem die mittelgroßen deutschen Unternehmen gelistet sind, ging es um 0,28 Prozent auf 20 212,47 Punkte bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,90 Prozent. Dagegen schaffte ein Plus von 0,36 Prozent auf 1673,73 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1215 (Freitag: 1,1219) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8917 (0,8914) Euro.

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