Aquaristiker unter sich Ein Buntbarsch schwimmt seit 50 Jahren

BAD NEUENAHR · Der Verein "Scalare" feierte sein Vereinsjubiläum. Manfred Sangs und Jochen Brecht wurden geehrt.

 Auszeichnungen beim Verein Scalare (v.l.): Winfried Weber, Manfred Sangs, Jochen Brecht und Christian Kniel.

Auszeichnungen beim Verein Scalare (v.l.): Winfried Weber, Manfred Sangs, Jochen Brecht und Christian Kniel.

Foto: Martin Gausmann

Der Skalar ist ein Buntbarsch aus dem tropischen Südamerika. Er ist aber auch ein Namensgeber, und zwar für den vor 50 Jahren gegründeten Verein mit dem langen Namen "Aquarien- und Terrarienfreunde Scalare 1965 Bad Neuenahr-Ahrweiler", im Volksmund als Scalare e.V. besser bekannt. Mit einem Festakt feierte der Verein jetzt in seinem Domizil im Mehrgenerationenhaus das Jubiläum.

Dabei haben die Scalare-Mitglieder eine sehr wechselvolle Geschichte ihres Vereins erlebt: 1965 mit 15 Personen gegründet, ging es zunächst um den Erfahrungsaustausch auf den Gebieten der Aquaristik und der Terrarienkunde. Als satzungsgemäße Ziele wurden die Verbreitung und Vertiefung von aquaristischen und terraristischen Kenntnissen in der Öffentlichkeit festgelegt. Der Wunsch, die Öffentlichkeit zu erreichen, wuchs. 1969 konnte der Verein dann Kellerräume der damaligen Grundschule für seine Zwecke nutzen. Im folgenden Jahr wurde die erste ständige Aquarienausstellung offiziell eröffnet. 1971 waren schon 30 Süßwasseraquarien, ein Meerwasserbecken, zwei Terrarien und zwölf Schmetterlingskästen zu besichtigen. Später wurde die Ausstellung in den Rheinischen Hof verlegt, wo sie bis April 1979 eine vorläufige Heimat fand.

Immer wieder hieß es: umziehen, Ende 1979 wurde die Ausstellung im Erdgeschoss des alten Rathauses auf einer Fläche von rund 135 Quadratmetern vollständig neu errichtet. Dank des Einsatzes der aktiven Mitglieder konnte bereits nach wenigen Wochen das neue "Aquarium-Terrarium-Insektarium Scalare" 1980 wieder für Besucher geöffnet werden. Nach 25 Jahren in der Liegenschaft "Altes Rathaus" bekam der Verein keine neue Mietvertragsverlängerung von der Stadt.

Dank der Mithilfe von Bürgermeister Guido Orthen war aber bald ein neues Domizil gefunden. "Zurück zu den Wurzeln" hieß es, als die Vereinsräume genau dort gefunden wurden, wo alles einmal anfing - in den Kellerräumen der Alten Grundschule Bad Neuenahr, dem heutigen Mehrgenerationenhaus. Seit 2005 wurde die Ausstellung wieder aufgebaut und zeigt sich heute im neuen Gewand nach dem Motto: "Kleiner, aber feiner." In 13 Aquarien und neun Terrarien und Insektarien wird heute das gezeigt, was schon 1965 ein Leitbild für den Verein war: Den Besuchern einen Einblick in die Vielfältigkeit und Schönheit dieses Hobbys zu vermitteln. Zu bewundern ist seit einiger Zeit übrigens auch ein Skalar.

Die lange Geschichte galt es jetzt zu feiern, wobei der Vorsitzende Christian Kniel in erster Linie die Mitglieder in den Vereinsräumen begrüßte. Gekommen waren aber auch Gratulanten. Der Kreisbeigeordnete Horst Gies, selbst passionierter Aquarist, bewunderte vor allem das Vereinsziel, bedrohte Tierarten "naturstammerhaltend" nachzuziehen und somit einer Entnahme aus der Natur entgegenzuwirken. Auch Bürgermeister Guido Orthen zeigte sich von der "wunderbaren Präsentation" angetan. Orthen hob in seinen Gratulationsworten hervor, dass es sich beim Scalare e.V. auch um einen Tierschutzverein handele. Dass es künftig Führungen für die Bad Neuenahrer Schulkinder geben werde, begrüßte der Bürgermeister sehr.

Bei der Feier wurden zwei ehemalige Vorsitzende ausgezeichnet: Jochen Brecht, der den Verein von 1999 bis 2002 führte, wurde zum Ehrenmitglied ernannt, und Manfred Sangs, der 15 Jahre an der Vereinsspitze stand, zum Ehrenvorsitzenden. wbe

Das "Ahrquarium", also die Ausstellung im Mehrgenerationenhaus in der Bad Neuenahrer Weststraße 6, ist donnerstags von 18 bis 20 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

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