Gottesdienste in Bad Breisig Erster Pastor für Christen aus Syrien

BAD BREISIG.   · Er ist der erste syrisch-aramäische Pfarrer im Bistum Trier, kümmert sich um Flüchtlinge und andere katholisch unierte Christen: Pfarrer Joseph Al-Khoury ist vom Trierer Bischof Stephan Ackermann zum Pfarrer der syrisch-aramäischen Gemeinde in Koblenz ernannt worden.

 Aus Tartus, einer Stadt am Mittelmeer in Syrien, stammt Joseph Al-Khoury.

Aus Tartus, einer Stadt am Mittelmeer in Syrien, stammt Joseph Al-Khoury.

Foto: Bistum

Die syrisch-katholische Kirche ist eine der mit Rom unierten Ostkirchen, die zwar eigene Riten und Traditionen haben, aber den Papst als Oberhaupt der Kirche anerkennen. Al-Khoury wird ab sofort in der Bad Breisiger Marienkirche an jedem ersten Samstag im Monat um 16 Uhr einen Gottesdienst halten.

Vor acht Jahren habe ihn sein Patriarch nach Deutschland geschickt und es habe seither auch harte Zeiten gegeben, berichtet Al-Khoury, denn er sei für seine Arbeit auf die finanzielle Unterstützung seiner Familie und auf Spenden angewiesen gewesen. Deshalb sei er dem Bischof dankbar für die Anstellung im Dekanat Koblenz.

In den vergangenen Jahren hat sich Al-Khourys "Gemeinde" in Deutschland vervielfacht: Durch die Flüchtlingsbewegung aus seinem vom Bürgerkrieg gebeutelten Heimatland Syrien und dem Irak sei auch die Zahl der syrisch-katholischen Christen in Deutschland nun viel höher. "Vor vier Jahren habe ich noch rund 2500 Familien als Seelsorger betreut, inzwischen sind es bestimmt 7000", schätzt Al-Khoury.

Ihm ist wichtig, dass die Menschen in den muttersprachlichen Gottesdiensten das Gefühl von Heimat und Identität erfahren. "Natürlich leben sie in Deutschland, sind hier angepasst. Aber sie möchten nicht ihre Wurzeln vergessen und das auch ihren Kindern weitergeben", sagt der Pfarrer. Er selbst stammt aus Tartus, einer Stadt am Mittelmeer im Südwesten Syriens.

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