Es stand im General-Anzeiger
Steuerlast
Mordende Millionen - das ist das Kennwort einer sehr seriösen Denkschrift. Sie geht aus vom Reichsverband Deutscher Lichtspieltheaterbesitzer und wendet sich gegen Steuerlasten. Der Besuch der Kinos ist derart zurückgegangen, daß von den eingehenden Eintrittsgeldern die Steuer nicht gezahlt werden kann. Also muß der Theaterbesitzer in seine eigene Tasche greifen. In ungeheuer vielen Fällen sind die Vergnügungssteuerbeiträge höher als die erzielten Jahresgewinne. Verwiesen wird auch auf die Überfremdung. Der Konzentrationsprozeß mache Fortschritte: Die Theater gerieten dabei "in die Fangarme sach- und fachfremder Spekulation". Die Forderung vor allem: Befreiung aller vergnügungssteuerpflichtigen Einnahmen von der Umsatzsteuer. Man darf wohl sagen, daß das Kino zu den Lieblingskindern des Steuerfiskus gehört und Anspruch darauf hat, "stiefmütterlicher" behandelt zu werden.
Aus dem General-Anzeiger 2. Januar 1933