Ehrung im "Vieux Sinzig" Euro-Toques zeichnen Sinziger Gourmetkoch Dumaine aus

SINZIG · Die Köchevereinigung Euro-Toques hat Jean-Marie Dumaine bei einer Feier in Sinzig für sein kulinarisches Werk geehrt. Der gebürtige Normanne hat sich vor allem mit Wildkräuter- und Trüffelgerichten einen Namen gemacht.

 Jean-Marie Dumaine (2.v.l.) wird einmal mehr in seinem Restaurant „Vieux Sinzig“ für seine Kochkunst ausgezeichnet.

Jean-Marie Dumaine (2.v.l.) wird einmal mehr in seinem Restaurant „Vieux Sinzig“ für seine Kochkunst ausgezeichnet.

Foto: Martin Gausmann

Großer Andrang im „Vieux Sinzig“: Dutzende Gäste drängten sich durch Küche und Restaurant, ein Pianist bearbeitete das Klavier, und Patron Jean-Marie Dumaine samt Gattin Colette und Tochter Alexandra machten einen aufgeregten Eindruck. Denn es waren auch einige Herren in weißen Kochjacken mit blauem Kragen zu sehen: Der Vorstand der Euro-Toques war erschienen, um den Sinziger Koch für sein kulinarisches Werk zu ehren.

Und nicht nur das – Dumaines früherer Küchenchef Detlev Ueter wurde in den Verein europäischer Köche aufgenommen. Urkunde und Medaille gab es für Dumaine vom Euro-Toques-Vizepräsident Michael Haupt. „Jean-Marie ist nicht nur seit Jahrzehnten Mitglied in unserem Verein“, sagte Haupt, „er hat auch durch sein Schaffen Verdienste um die Kulinarik errungen.“ Dumaine, gebürtiger Normanne, hat sich schon vor Jahrzehnten einen besonderen Ruf durch seine Wildpflanzenküche erarbeitet. Ein Trüffelfund verschaffte ihm sogar überregionale Bekanntheit. Und seine Kräuterwanderungen im Ahrtal, seine Zusammenarbeit mit seinem Freund und Pilzexperten Frank Krajewski taten ebenso wie die Kulinarikreisen mit Gästen ihr Übriges, um Dumaines Ruf zu festigen.

Flasche Wein für den Papst

Seine Dankesworte kleidete Dumaine in humoriger Art in eine Anekdote: Vor Jahren sei der Abt des Klosters Maria Laach bei ihm zu Gast gewesen. Der eigentlich als eher asketisch bekannte Geistliche gönnte sich ein Menü mit sieben Gängen und genoss zu jedem Gang auch ein Glas Wein. „Ich weiß nicht, ob er dadurch gewissermaßen im Himmel war“, scherzte Dumaine, „jedenfalls sagte er, ich sei wie der liebe Gott. Oder zumindest sein verlängerter Arm.“

Nun – ob Dumaines Ruf dadurch auch bis zur Unesco durchgedrungen ist, bleibt Spekulation. Aber der Koch aus Sinzig wird im kommenden Jahr zur Ernennung der süditalienischen Stadt Matera – das ist die mit den Höhlenwohnungen und den Felsenkirchen – zur Kulturhauptstadt Europas dort seine Kochkünste unter Beweis stellen. Und wenn Dumaine schon in Italien ist, hat er auch etwas für den Heiligen Vater im Gepäck. Nämlich eine Flasche fränkischen Weißwein, eigens mit dem Etikett „Eden“ versehen. Die Flasche will er dem Küchenchef des Vatikans übergeben, und so kommt der Wein dann auf den Tisch des Papstes.

Ein wenig feuchte Augen hatte Dumaine dann doch, als er seine Gäste daran erinnerte, dass nicht nur der Tag der offenen Küche, sondern auch der Tag der offenen Flasche bei ihm sei. Und ganz gerührt von all der vielen Aufmerksamkeit nahm er seine Frau und seine Tochter in den Arm, denn ohne die beiden gehe schließlich nichts.

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