Sozial-Praktikum in Altenahr Extralob für die "sozial engagierten Jungs"

ALTENAHR · Männer in sozialen Berufen sind Mangelware. Aber sie werden dort dringend gebraucht. Deshalb gibt das Büro für Jugendarbeit der Verbandsgemeinde Altenahr Schülern der achten bis zehnten Klasse in dem Projekt "Sozial engagierte Jungs" Gelegenheit, soziale Berufe kennenzulernen. Jetzt bereits zum vierten Mal - und mit Erfolg.

 Daumen hoch: Die Schüler und die "Arbeitgeber" zogen nach dem Projekt nur positive Schlüsse aus der Zusammenarbeit.

Daumen hoch: Die Schüler und die "Arbeitgeber" zogen nach dem Projekt nur positive Schlüsse aus der Zusammenarbeit.

Foto: Martin Gausmann

Im Ratssaal in Altenahr überreichten der Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Horst Riske, und Jugendpfleger Werner Söller neun Kandidaten ihre Urkunden für die erfolgreiche Teilnahme an dem Projekt. Der zehnte im Bunde war verhindert. Ihr Eindruck und die Resonanz aus den Einsatzstellen: positiv.

Einmal wöchentlich hatten die Jugendlichen zwei Stunden für Soziales investiert. Sie hatten in Kindertagesstätten geholfen, sich bei der Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen eingebracht oder im Jugendbüro Dienst getan.

"Es ist eine anstrengende und verantwortungsvolle Arbeit", zog Nils Kutsche Bilanz, der in der Kita Hönningen mit angepackt hat. Vor allem war es "nicht leicht, wenn sich die Kinder streiten". Andererseits habe es "viel Spaß gemacht und war eine gute Erfahrung", sagte er.

In der Grundschule Dernau hat Noah Josten viel über den Umgang mit Kindern gelernt, sei es bei der Hausaufgabenbetreuung oder beim Spielen auf dem Hof. "Die Kinder waren zutraulich und haben sich gefreut, wenn ich kam", berichtete er. Ihn würde ein sozialer Beruf interessieren. Jonas Michels will Rettungssanitäter werden.

Er hat sich während des halben Jahres im Jugendbüro der Verbandsgemeinde umgeschaut, Ferienfreizeiten mit vorbereitet, bei der Post und am Computer geholfen und insgesamt "sehr gute Erfahrungen" gemacht. An seinem Berufswunsch hat sich aber nichts geändert. Nicht nur an ihren Einsatzplätzen haben die Heranwachsenden Neues erfahren, sondern auch als Gruppe etwa beim gemeinsamen Kochen, bei Ausflügen und beim Austausch.

Auch diese Zeiten in der "Männergruppe" wurden von allen Beteiligten positiv bewertet. Das Team vom Jugendbüro war begeistert von den Freiwilligen und ihren Fortschritten: "Sie haben jetzt Respekt vor der Tätigkeit, und sie haben erfahren, wie viel zu tun ist." Einer der Jugendlichen habe sogar noch ein Praktikum draufgesetzt. Die Leiterin einer der beteiligten Einrichtungen bestätigte: "Sie haben tolle Arbeit gemacht."

Es gab auch etwas zu verdienen: 30 Euro Taschengeld im Monat. Zusammen mit den Fahrtkosten und Versicherungen wurde das vom Jugendbüro getragen - das immer wieder Sponsoren zur Unterstützung sucht.

Ursprünglich initiiert wurde das Projekt "Sozial engagierte Jungs" im Schuljahr 2010/2011 von der Fachstelle für Jugendarbeit Rheinland-Pfalz/Saarland. Das Pro Büro für Jugendarbeit der Verbandsgemeinde Altenahr hatte sich beteiligt und aufgrund der guten Resonanz entschieden weiterzumachen.

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