Kommunalpolitik im Ahrkreis FDP will schnell schnelles Internet

KREIS AHRWEILER · "Der Kreis hat nur begrenzte Möglichkeiten. Auch Bund und Land sind gefordert."

"Wir müssen in Sachen Internet-Versorgung im Kreis Gas geben", fordert FDP-Kreisvorsitzender Ulrich van Bebber. "Wir sind zwar auf einem gutem Weg, aber noch nicht weit genug vorangekommen", meint der Liberale. Ein richtiger Schritt sei die vom Landrat angekündigte neue Servicestelle in der Kreisverwaltung. Das allerdings reiche nicht. Letztlich müssten Land und Bund viel stärker aktiv werden.

Es sei richtig gewesen, dass der Landrat 2007 die Initiative "DSL für alle" gestartet habe. Seit dieser Zeit habe sich die Situation in vielen Bereichen des Kreises auch schon erheblich verbessert. Allerdings gebe es nach wie vor noch Lücken. Das mittlerweile erreichte Angebot mit einer Bandbreite von zwei Megabits pro Sekunde (Mb/s) sei heute zu dünn.

Nach der von der Kreisverwaltung veröffentlichten Karte sei zwar in etwas mehr als der Hälfte der Städte und Ortsgemeinden eine Bandbreite von 50 Mb/s erreicht. Diese stehe allerdings oft nur teilweise zur Verfügung. "Wir brauchen eine solche Bandbreite möglichst flächendeckend, sonst wird der Kreis Ahrweiler von der Entwicklung abgehängt. Eine gute Internet-Versorgung ist ein entscheidender Standortvorteil für die Wirtschaft. Auch für junge Familien ist dies ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Wohnortwahl", so die FDP.

Der Ortsvorsitzende der FDP-Remagen, Christian Neuhaus aus Oberwinter, kennt das Problem nach eigenem Bekunden selbst sehr gut. Trotz DSL und LTE surfe er mit zwei Mbit/s und müsse beruflich bei großen Datenmengen seinen Computer länger laufen lassen beziehungsweise mehr Zeit einplanen. "Bestehende Unternehmen müssen sich damit arrangieren oder ziehen mittel- bis langfristig um. Ohne ein schnelles Internet werden wir aber vor allem moderne IT-Unternehmen und Start-Ups nicht in den Kreis holen können", ist er sich sicher.

Gefragt seien aus Sicht der Liberalen aber nicht nur der Kreis, sondern vor allem Land und Bund. Die Bundesregierung hatte dieses Jahr in ihrer "Digitalen Agenda" festgehalten, dass sie Anreize geben wolle für den verstärkten Aufbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen. Im Jahr 2018 sollen bekanntlich alle Bürger über schnelles Internet verfügen - auch auf dem Land. "Wir sind gespannt, wann Land und Bund hier etwas für den Kreis Ahrweiler tun", so van Bebber. Der Kreis habe hier nur sehr begrenzte Möglichkeiten.

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