5. Biennale: Rheinuferfest in Bad Breisig Feuerwerk und Mundart

BAD BREISIG · Zum Rheinuferfest am zweiten Tag der "5. Biennale Wasser", den diesjährigen Kulturtagen in Bad Breisig, hat es viele Besucher bei sommerlichen Temperaturen an den Rhein verschlagen. Im Laufe des Nachmittags konnte sich weiter kulturell mit dem Thema Wasser auseinandergesetzt werden, abends ging es dann mit musikalischer Unterstützung durch die Waldorfer Mundart-Band "Streuobst" zum gemütlichen Teil über, gekrönt von einem Feuerwerk mit reichlich bengalischem Feuer.

 Mit einem Feuerwerk grüßte Bad Hönningen von der anderen Rheinseite.

Mit einem Feuerwerk grüßte Bad Hönningen von der anderen Rheinseite.

Foto: Martin Gausmann

Austragungsort des zweiten Kulturtages dieser Biennale war die Galerie Klaus Marek in der Biergasse. Zunächst referierten Beate Junglas-Krischer, Hubert Wölwer und Haralampos Tsanakidis der Neuwieder Amnesty International-Gruppe über das "Menschenrecht auf Wasser". Dieses ist zwar 1976 im Sozialpakt der Vereinten Nationen festgeschrieben worden, doch haben bis heute zahlreiche Menschen auf der Erde keinen Zugang zu frischem Wasser. Die globale Situation scheint sich sogar noch zu verschärfen. Zukünftige Kriege könnten Kriege um die Wasserversorgung werden.

Von den düsteren Zukunftsszenarien ging es im zweiten Teil des Nachmittag-Programms in die düstere Vergangenheit der Hexenverfolgung. Petra Schier las aus ihrem neuen Roman "Der Hexenschöffe" vor, worin sie sehr detailreich die sogenannte "Wasserprobe", das "Hexenbad" beschreibt.

Dabei wurde ein der Hexerei Verdächtiger gefesselt und in ein Gewässer geworfen. Man dachte, dass das reine Element Wasser unreine Menschen abstoßen würde. Schwamm der Angeklagte auf dem Wasser, dann war er schuldig, ging er unter, wurde er - sofern noch lebendig - herausgezogen und weiteren Folterungen unterzogen, bis das "passende" Geständnis vorlag.

Wer sich das vergangene oder zukünftige Grauen lieber sparen wollte oder wer nach so viel Geschichtsstunde eine Entspannung brauchte, den zog es in eines der zahlreichen Restaurants an der Rheinpromenade.

Diese waren weithin sichtbar mit grün-blauen Ballons gekennzeichnet. Besonders gegen Abend waren die Temperaturen äußerst angenehm und kaum noch ein freier Platz zu finden. Die Band "Streuobst", die ihr Zelt in der Mitte der Meile aufgeschlagen hatte, versuchte - verstärkt durch Lautsprecher auf der ganzen Promenade - gegen die wummernden Bässe der St. Peter-und-Paul Kirmes in Bad Hönningen jenseits des Rheins anzuspielen, was ihr mit ihren schmissigen Schlagern auch gut gelang. Als sich die Nacht endgültig gegen die Abendsonne durchgerungen hatte, erstrahlte das Rheintal im großen Feuerwerk der Hönninger Kirmes, das die Breisiger gerne als vom Standort her privilegierte Zuschauer aufnahmen.

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