Auf den letzten Drücker Die Bonner Redaktion empfiehlt Last-Minute-Geschenke
Joshua Bung: Wenn ich an Weihnachten denke, fallen mir sofort zwei Dinge ein: leckeres Essen und Zeit mit der Familie. Wer davon nicht genug bekommen kann, für den habe ich zwei optimale Last-Minute-Geschenkideen. Warum nicht mal den Partner zu einem Kochkurs einladen? Das hat einen entscheidenden Vorteil: gutes Essen. Klar, ein wenig Eigennutz ist auch dabei. Kochkurse findet man zum Beispiel unter www.kochateliers.de.
Für Kinder ab acht Jahren gibt es eine spannendere Alternative. In mehreren Escape-Rooms in Bonn besteht die Möglichkeit, sich als Familie in einem Raum einsperren zu lassen. Um wieder rauszukommen, muss man Rätsel lösen. Wer innerhalb von einer Stunde nicht alle Aufgaben bewältigt hat, bleibt eingeschlossen. Zumindest könnte man das den Kindern erzählen – als Motivationsanreiz. Ein Angebot gibt es bei „60 Minutes“ (www.60-minutes.de) und „Fluchtgefahr“ (www.fluchtgefahr.com) in Endenich.
Richard Bongartz: Nach dem geschredderten Banksy-Kunstwerk vor gut einem Jahr bei einer Sotheby’s-Auktion muss niemand auf die Bilder des Graffiti-Künstlers verzichten. So lange es nicht das Original ist. Denn es gibt sie großformatig als Wandbilder bei Amazon – und das sogar zum Schnäppchenpreis. Auch das Mädchen, das den roten Herzluftballon in den Himmel steigen lässt, ist als großformatiger Leinwanddruck schon für 12,99 Euro (plus Versand) dabei.
Wer dann noch seinen Kindern etwas schenken will, um selbst ein wenig davon zu profitieren, schenkt ihnen Bluetooth-Kopfhörer: Das finden die auf keinen Fall doof. Und endlich ist Ruhe daheim, wenn die lieben Kleinen youtube-schauend durch die Wohnung laufen und der Ton nicht mehr durch die quäkenden Handylautsprecher laut scheppert und alle nervt. Die Auswahl ist groß, preislich geht es los schon für 15,99 Euro mit dem Tie Studio, zum Beispiel bei Conrad in Bonn.
Andreas Baumann: Krimi und literarische Perle in einem – das ist „Schilf“, einer der weniger bekannten Romane der Ex-Bonnerin Juli Zeh. Der ebenso schrullige wie kluge Kommissar Schilf hat gemeinsam mit seiner nur äußerlich knallharten Kollegin Rita Skura einen Schauermord und eine Kindesentführung in Freiburger Akademikerkreisen zu knacken. Wie immer bei Zeh sind nicht nur Figuren und Story grandios. Es ist ihre Sprache, bildhaft, eindringlich und melodiös, als komponierte sie Musik. Allein, wie Zeh eine Autofahrt an einem Sonntagabend beschreibt: „Unter einem solchen Himmel, denkt Sebastian, gleicht die Welt einer Schneekugel, vergessen auf Gottes Regal und schon seit langem nicht mehr geschüttelt.“ Für 9 Euro als Paperback im btb-Verlag.
Die kuscheligsten Trösterchen aller Zeiten: „Warmies“ sind kleine Schafe, Lemuren, Bären, Maulwürfe, gefüllt mit Hirse und Lavendel, die man in der Mikrowelle erwärmen kann, um sie zum Beispiel bei Bauchschmerzen mit ins Bett zu nehmen. 15 bis 25 Euro, auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz (Münster-Seite). Für Kinder von 2 bis 99.
Silke Elbern: Warum sich nicht indirekt mitbeschenken? Deshalb empfehle ich – nach eigenem Erleben – einen Besuch der Seebühne in Bregenz. Lässt sich vielleicht verbinden mit der Sommerreise in den Süden. Beim imposanten Bühnenbild zu Verdis Rigoletto nebst Bodensee-Panorama ist die Aufführung fast nebensächlich. Aber auch die überzeugt. Karten gibt es ab 30 Euro über bregenzerfestspiele.com.
In Bewegung bringt der Trampolinpark in Troisdorf nicht nur, aber sicher besonders gerne den Nachwuchs. Egal ob Anfänger oder Profi – der Sprung.Raum bietet Spaß für alle. Und der ist nicht vergleichbar mit den heimischen Geräten. Ganze Parcours können in der mehr als 5000 Quadratmeter großen Halle absolviert werden. Die Buchung ist über www.sprungraum.de/koeln möglich. 60 Minuten kosten 15 Euro. Beim ersten Mal müssen Spezialsocken für 2,50 Euro gekauft werden.
Rüdiger Franz: Lodenmuff: Woher jetzt die kuschelige Geschenkidee nehmen, wenn die Kaninchenjagd im Botanischen Garten wieder kurzfristig abgeblasen wurde? Frischauf zur Pirsch im gut sortierten Fachgeschäft! Nie wieder kalte Hände, das Versprechen sollte als Argument doch nachhaltig genug sein. Mit einem Muff, außen feiner Loden, innen weiches Kanin, verschenken Sie ein Stück mobile Gemütlichkeit. Besonders geeignet für Bus- und Bahnhaltestellen. Preis, etwa bei waldkauz.net: um 200 Euro.
Rush Hour: Wieder mal den halben Nachmittag zwischen Altem Friedhof und Suttner-Platz verbracht? Keine Sorge, besser wird's auch im neuen Jahr nicht. Aber vielleicht etwas weniger langweilig. Bei "Rush Hour", dem genialen Stau-Spiel ab acht Jahren, geht es um nichts weniger, als dem Verkehrsstillstand zu entkommen. Was für Bonner unmöglich erscheint, hat Ravensburger einfach mal erfunden. Erhältlich im Fachhandel ab 16 Euro.
Philipp Königs: „Ist das Leben nicht schön?“: So heißt ein Film aus den 40er Jahren von Frank Capra mit James Stewart in der Hauptrolle. Das ist schon so lange her, dass es fast schon wieder wahrscheinlich ist, dass ihn nicht jeder im DVD-Regal stehen hat. Es ist die Geschichte von George Bailey, der an Weihnachten in eine Lebenskrise gerät. Und es ist die Geschichte von Clarence, einem Engel zweiter Klasse, der sich seine Flügel noch zu verdienen hat. Die Verquickung beider ist vergnüglich und rührend zugleich.
Für Kinder, ach was, für die ganze Familie ist das Buch „Wenn ich groß bin, werde ich Seehund“ geeignet. Eine wundersame Geschichte über Sehnsucht, Wünsche, nicht ohne eine gewisse Tragik. Geschrieben und gezeichnet von einem der ganz großen Magier der Kinderliteratur: dem Kölner Nikolaus Heidelbach.
Nicolas Ottersbach: Der nächste Frühling mit Lagerfeuer kommt bestimmt. Da hat mich als Kind nichts mehr gefreut, als Stöcke zu schnitzen. Um das Würstchen über den Grill zu halten oder Pfeil und Bogen zu bauen. Dafür braucht man natürlich ein Taschenmesser, idealerweise die Schweizer Version. Einfache Modelle gibt es schon für zehn Euro.
Wenn in der Weihnachtszeit die Lichterketten aufgehängt werden und die Kerzen brennen, steigt auch die Brandgefahr in Wohnungen. Warum nicht einen Rauchmelder verschenken, der den Liebsten das Leben retten kann? Zehn bis 20 Euro pro Gerät sind gut investiertes Geld.
Lisa Inhoffen: Spieleabende haben in unserer Familie Tradition. Der Renner war Zicke Zacke Hühnerkacke, das wir vor Jahren mit unserer jüngsten Tochter bis zum Umfallen spielen mussten und das jetzt die Enkelin vom Christkind bekommt. Es geht um einen Wettlauf auf dem Hühnerhof. Das Spiel ist ab vier Jahren und kostet cirka 20 Euro.
Im Beethovenjubiläumsjahr schenken wir Erwachsenen uns Tickets für Konzerte des Bonner Pianisten Fabian Müller, der in seiner Reihe „Zwischentöne“ 2020 gleich fünf Mal in die Trinitatiskirche in Endenich zu Konzerten einlädt. Am 25. und 26. September spielt Müller mit dem Kölner Kammerorchester alle fünf Klaviersonaten Beethovens (Karten bei Bonnticket für 25 Euro).
Maximilian Mühlens: Für Erwachsene: Wer eine Zeitreise ins längst vergangene Bonn unternehmen möchte, dem kann ich ein Buch von Rolf Sachsse empfehlen. „Bonn - von der Rheinreise zu den Ostverträgen. Fotografien 1850 - 1970“ heißt der Titel des Buches, das dem Leser mehr als 400 spannende und faszinierende Aufnahmen präsentiert. Viele der Aufnahmen zeigen weniger bekannte Ansichten des „Bundesdorfes“. Begleitet werden die Fotos von zeitgenössischen Pressestimmen und literarischen Reflexionen. Greven Verlag, 288 Seiten, 39,90 Euro.
Kinder können mit dem liebevoll gestalteten Wimmelbuch von Brigitte Kuka die Bundesstadt auf spielerische Art und Weise entdecken. Ludwig van Beethoven und das Haribo-Gummibärchen verstecken sich in dem Gewimmel und wollen gefunden werden. Die Texte stammen von Roland Siekmann. Das Buch gibt es unter anderem in der Bonn-Information (Windeckstraße 1) und kostet 12,80 Euro.
Jutta Specht: Im Geschenkkorb hübsch arrangiert, beschert ein Klassiker der italienischen Küche einen Vorgeschmack auf den Sommer. Frische Spaghetti sollen es sein, am besten von einer kleinen italienischen Manufaktur, die sich die Mühe macht, die dünnen Teigstäbchen nett – also nicht in Plastik - zu verpacken. Sonnengereifte Tomaten für die Soße haben das natürlichste Aroma, wenn sie in Glasflaschen konserviert sind. Die italienischen Produkte tragen Namen wie „a la Nonna“. Dazu Parmesan, frisch vom Laib. Die Ausgaben liegen bei höchstens 20 Euro.
Mancher erinnert sich aus der Kindheit, welche Überraschungen ein Experimentierkasten bergen kann. Übrigens kam der erste 1932 auf den Markt – von Kosmos. Ein Lehrer hatte den „Elektromann“ entwickelt, damit Kinder nicht nur lesen und schreiben lernen, sondern Theorie mit praktischen Versuchen verständlich wird. Heutzutage ist die Auswahl enorm; der günstigste kostet zehn Euro. Klassiker sind Chemie-, Physik- oder Elektrik-Kästen. Man kann Urzeitkrebse oder Kristalle züchten und sogar ein Schönheits- oder Parfümlabor einrichten.
Jürgen Pohlmann: Zur Liste der vom Aussterben bedrohten Wörter gehören mittlerweile Postleitzahl, Handschrift und Wohlfahrtsmarke. Nachhaltig ist es also, zu Weihnachten eine Postkarte oder Brief zu schreiben (verschenken). Die Briefmarken kosten 60 oder 80 Cent. Besonders schön sieht die Wohlfahrtsmarke 2019 aus. 80 plus 40 Cent kostet die Marke, die einen Ausschnitt aus dem Menschwerdungsfenster der Kathedrale Notre Dame in Chartres zeigt.
Ein cooles Geschenk für Jugendliche?! Eine Konzertkarte für den deutschen Rapper RIN, der am 31. Januar und 1. Februar ins Kölner Palladium kommt. Das erste Konzert ist bereits ausverkauft, das zweite wird es schnell sein. Deshalb die Alternative: Kinokarten für den neuen Star-Wars-Film.
Quellen: Postagentur, Schreibwarenhandel, Bonnticket-Vorverkauf.
Holger Willcke: Für einen spannenden Winterabend empfehle ich die DVD „Das Boot“. Der Film handelt von einer jungen U-Boot-Besatzung, die mitten im Zweiten Weltkrieg die Aufträge der deutschen Kriegsmarine erfüllt und dabei unglaubliche Erfahrungen macht. Die DVD kostet 19,99 Euro und ist unter anderem bei der Buchhandlung Thalia in Bonn, Marktplatz, erhältlich. Ein guter Rotwein gehört natürlich auch zum Filmgucken.
Für Kinder: Damit die Weihnachtskekse und der mit Marzipan gefüllte Christstollen die Fitness der jungen Nachwuchssportler nicht zu sehr ruinieren, gibt es für 19,99 Euro bei Intersport in Bonn, Friedrichstraße 45, ein Kinder-Fitness-Set bestehend aus Sprungball, Springseil und Gymnastikmatte – für Jungs in Blau, für Mädchen in Rosa.
Dennis Scherer: Was wäre das Fest ohne Musik? Genau – und deswegen sei hier der Bluetooth Lautsprecher von Marshall empfohlen. Wer gar keine Lust auf Weihnachten hat, spielt darauf etwa „Christmas Sucks“ von Tom Waits ab. In dem Song heißt es sinngemäß: „Gib mir einen Strick, dann kann ich mich am Baum aufknüpfen.“ Wem das zu düster ist, der kann auch einfach „I’ll Be Your Santa Baby“ von Rufus Thomas hören.
Wegen der Tipps für Kinder wendet man sich vertrauensvoll an die Kollegin mit Nachwuchs. Die weiß: Der absolute Hit in deutschen Kinderzimmern sind derzeit Tonies. Ihren Schilderungen zufolge sind diese Figuren das, was früher mal Hörspiele waren. Es gibt sie in zig Varianten: etwa von der Maus oder dem Räuber Hotzenplotz.
Hanna Fath (Praktikantin): „Schöner als Überall“ von Kristin Höller. In ihrem Romandebüt widmet sich die Bonner Autorin Kristin Höller den großen Themen des Erwachsenwerdens – Heimat, die Beziehung zu den Eltern, Zweifel, Liebe, Einsamkeit. Schauplatz der Geschichte ist eine Kleinstadt im Rheinland. Berührend, inspirierend und absolut lesenswert – nicht nur für Töchter, Enkel oder Freunde, die in dieser Lebensphase stecken. Im Buchhandel erhältlich für 18 Euro.
Für Erwachsene: Im kommenden Jahr locken spannende Ausstellungen in die Bundeskunsthalle - ein guter Anlass, Kunstinteressierten eine Jahreskarte zu Weihnachten zu schenken. Die ArtCard kostet 60 Euro Die ELLAH-ArtCard für alle unter 27 Jahren kostet 25 Euro.
Ayla Jacob: Brasspop-Fans kommen an Querbeat nicht vorbei. Und wenn die Bonner Band zum Randale-und-Freunde-Festival in die Rheinaue einlädt, ist ein Ticketkauf ein Muss. Oder eben eine gute Geschenkidee. Karten für das Event am 27. Juni 2020 gibt es zu 35,50 Euro bei Bonnticket. Einlass ist ab 14 Uhr, das Festival endet gegen 23 Uhr.
Bei Gesellschaftsspielen zu pfuschen macht Spaß, ist aber oft verpönt. Anders bei der neuen Monopoly Edition „Mogeln und Mauscheln“. Wer heimlich Geld aus der Bank nimmt oder zu viel Miete berechnet, liegt vorn. Aber Vorsicht: Wer erwischt wird, muss auch bei dieser Spielvariante ins Gefängnis. Das Spiel gibt es zu 29,99 Euro überall dort, wo es Spielwaren gibt, unter anderem bei Kaufhof und Thalia.