Zur Wiedereröffnung Historische Fotos des Bundesbüdchens in Bonn
Historischer Kiosk im ehemaligen Regierungsviertel: Ab 1957 stand das Bundesbüdchen zwischen dem damaligem Bundeskanzleramt, Bundesrat und Bundestag.
Seinen Ursprung fand das Büdchen in einer Obstkarre. Etwa im Jahre 1950 startete Christel Rausch, die Mutter des heutigen Besitzers Jürgen Rausch, mit einer solchen Karre ihr Geschäft.
Aus der Obstkarre wurde schon bald ein fester Verkaufsstand. Die „Nachkriegsbretterbude“ wie sie der Förderverein nennt, etablierte sich als klassischer Zeitungskiosk im Bonner Regierungsviertel.
„In keinem Regierungsviertel der Welt gibt es einen solchen unprätentiösen Ort für die spontane Kommunikation ohne Tagesordnung“, meinte der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm über das Büdchen.
Zwischen Bude und Büdchen: Zwischenzeitlich verkaufte Christel Rausch ihre Waren aus diesem mobilen Verkaufsanhänger heraus.
Mit Blick auf den Bundestag: Das Bundesbüdchen im Herzen des Regierungsbezirks galt als klassenloser Treffpunkt für Spitzenpolitiker, Journalisten oder Parlamentsboten.
Aufbau in den 50er Jahren: Das Bundesbüdchen nimmt langsam Gestalt an.
Aus dieser Perspektive lässt sich die ovale „Nierenform“ des Kiosks bereits erahnen. Fertiggestellt wurde der Bau im Jahre 1957.
Im Stil der 50er Jahre: Mit seiner markanten Ovalform, seinem gefliesten Sockel, dem breiten Überdach und dem verglasten Verkaufsraum galt der Kiosk als modern und zeitgemäß.
Die Macherin: Etwa 35 Jahre lang leitete Christel Rausch den Kiosk. Im September 1984 übergab sie das Geschäft an ihren Sohn Jürgen.
Das 20 Quadratmeter große „Bundesbüdchen" galt als Symbol der Bonner Republik - insgesamt fast 50 Jahre lang.
Jürgen Rausch ist der ehemalige Betreiber des Büdchens. Heute engagiert er sich im Förderverein des Kultkiosks, an dem sich damals unter anderem Konrad Adenauer seine Tageszeitung besorgte.
14 Jahre musste das Bundesbüdchen warten. Nach seinem Abbau nimmt der denkmalgeschützte Kiosk ab dem 21. August 2020 seinen Betrieb im ehemaligen Regierungsviertel wieder auf.
Nach der „Wartezeit“ wurde der Kultkiosk im Mai mit schweren Maschinen zurück in das ehemalige Regierungsviertel transportiert.
Für den aufwendigen Umzug in die Heussallee musste das Bundesbüdchen einmal quer durch Bonn gefahren werden.
Zurück im Regierungsviertel soll das Büdchen nun wieder an die Zeit Bonns als Bundeshauptstadt erinnern. Das freut auch Besitzer Jürgen Rausch, der weiterhin im Förderverein aktiv bleiben will.
Zur Restaurierung eingerüstet verbrachte das Bundesbüdchen die letzten Monate an seinem neuen Standort in der Heussallee. Neuer Inhaber ist die Bäckerei Mauel.