Historischer Rückblick Schürmann-Bau in Bonn: Fotos vom Bau und vom Hochwasser

Der Schürmann-Bau am Post Tower in Bonn. Architekt war Joachim Schürmann, der am 8. Dezember im Alter von 96 Jahren gestorben ist. Der Name ist jedoch auch mit einem Bauskandal verbunden. Das Gebäude beherbergt heute die Zentrale der Deutschen Welle, nachdem es ursprünglich als Abgeordnetenbürohaus geplant war und 1993 durch ein Rheinhochwasser schwer beschädigt wurde. Wir blicken mit Bildern zurück. Den Nachruf auf Joachim Schürmann lesen Sie hier.

Der Bau des geplanten neuen Abgeordnetenhauses kostete den Bund mehr als 700 Millionen Euro, 497 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Am 27. Juni 2002 wurde der Schürmann-Bau offiziell seiner Bestimmung übergeben. Staatssekretär Klaus Bodewig (v.l.), DW-Intendant Dieter Weirich, Joachim Schürmann und der Präsident des Bundesamts für Bauwesen, Florian Mausbach, beim Richtfest am 26. Juni 2000.

Blick auf die Baustelle des Schürmann-Baus im September 1991.
Das Foto zeigt den 1993 im Hochwasser des Rheins versunkenen Schürmann-Bau. Am 22. Dezember stieg der Rheinpegel zu einer seit 100 Jahren nicht mehr erreichten Höhe an. Grundwasser stieg unter den Fundamenten auf, der Rohbau hob sich stellenweise um bis zu 70 Zentimetern. Zur Sicherheit fluteten die Bauleute die Keller mit 300.000 Kubikmetern Wasser.

Erst nachdem das Hochwasser abgeflossen war, zeigte sich kurz vor Silvester 1993 das ganze Ausmaß der Schäden: Der Bau war „aufgeschwommen“ und hatte sich verkantet abgesenkt.

Der Schürmann-Bau ist im Rheinhochwasser 1993 aufgeschwommen und anschließend verkantet abgesackt.
Beginn des Desasters vor Weihnachten: Blick auf die vom Hochwasser betroffene Baustelle.

Nach dem Hochwasser haben Experten Unterwasserkontrollen am Schürman-Bau durchgeführt.
Was folgte, war ein langer Rechtsstreit um Schuld und Versäumnisse. Während der Bund und die Baufirmen vor Gericht über die Schuldfrage stritten, lag der Bau brach. Erst nach vier Jahren gab der damalige Bundesbauminister Klaus Töpfer grünes Licht für den Weiterbau an der Kurt-Schumacher-Straße.

Die Folgen des Hochwassers sind am 11. Januar 1994 am Schürmann-Bau zu erkennen.

Arbeiten am Schürman-Bau im September 1997. Der Gebäudekomplex war ursprünglich als neues Domizil für die Bundestagsabgeordneten geplant. Der Umzugsbeschluss nach dem Fall der Berliner Mauer änderte jedoch alles. Im Juli 1997 fiel die Entscheidung, die Deutsche Welle in das Gebäude einziehen zu lassen.

Blick auf die Arbeiten am Schürman-Bau im September 1997.

Sommer 2000: Nachdem der erste Schürmann-Bau teilweise wieder abgerissen werden musste, ging nun alles planmäßig. Zwei Jahre später war das Gebäude – inzwischen für die Deutsche Welle – endlich fertig.

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