Interaktiver Mitmachspaß Wie sich das Deutsche Museum beim Museumsmeilenfest in Bonn präsentiert

Bonn · Das Museumsmeilenfest soll an diesem Wochenende wieder die Leute in die fünf großen Bonner Museen locken. Im Deutschen Museum geht es um KI und Robotik.

Rosalie Köster steuert einen Roboterhund.

Rosalie Köster steuert einen Roboterhund.

Foto: Stefan Knopp

Den Beat zum Museumsmeilenfest 2023 machen im Deutschen Museum Bonn die Besucher selbst: Die Musikinstallation von Sonic Robots, die Carl Ahner dort aufgebaut hat, wartet mit diversen Schlaginstrumenten auf, die man nach Belieben per Touchscreen zum Klingen bringen kann. Ein mechanisches Musikinstrument nach dem Vorbild der Drum Machine TR-808 aus dem Jahr 1980, aber digital gesteuert. „Das ist eine Interaktion zwischen Mensch und Maschine“, erklärt Ahner.

Seit 12 Uhr sind ununterbrochen Besucher des Deutschen Museums an den Bedienelementen, und während sie immer neue Rhythmen kreieren, kann man sich dort durch die relativ neu aufgestellte Ausstellung arbeiten, was besonders für Kinder spannend ist: sich von einer Kamera auf einem Bildschirm ein anderes Gesicht aufsetzen lassen, auf Touchscreens Bilder malen, aus denen eine Künstliche Intelligenz Katzenbilder errechnet, oder einer anderen den Auftrag geben zu errechnen, was sie aus „Mona Lisa“ und „Peppa Pig“ macht – wobei das Schweinchen recht oft drei Augen und fünf Beine hat. Die Ergebnisse können Kinder auch mit Knete nachbasteln.

In dem Gewusel trifft man auch einen Roboterhund an, den Rosalie Köster vom Nürnberger Zukunftsmuseum per Fernbedienung Gassi führt. Er kommt bei Kindern besonders gut an und wird hoffentlich am Sonntag von dem US-amerikanischen Kollegen Spot begleitet, den die Bostoner Polizei gerne bei heiklen Einsätzen hinzuzieht. Auch Alex (17) findet ihn gut. „Das ist allgemein eine sehr coole Ausstellung hier“, meint er. „Früher fand ich sie nicht so interessant.“ Dass sich das geändert hat, liegt für ihn an der neuen Ausrichtung des Museums, das sich jetzt mehr mit aktuellen Technikthemen befasst. „Gerade jetzt, wo das mit der KI losgeht, finde ich das gut.“

Er findet es auch gut und wichtig, dass es das Fest gibt, das niedrigschwelligen Zugang zu Museen ermöglicht, noch dazu mit Shuttlebus, mit dem er auch noch das Museum Koenig besucht. Da wird er vielleicht Familie Ziegler wiedertreffen. Maximilian (7) und Martin (9) hatten viel Spaß an der Musikinstallation. Mutter Julia gefällt, dass es viele interaktive Sachen gibt. Das Fest macht für sie Sinn, „um die Leute mal wieder ins Museum zu locken“.

Das ist natürlich der Hauptgrund für die fünf Häuser, die mitmachen: Es ist das erste Museumsmeilenfest nach Corona ohne Einschränkungen und das zweite, das nur an zwei statt vier Tagen stattfindet, man möchte locken. „Das Fest bringt auch nochmal Menschen ins Museum, die uns sonst nicht aufsuchen“, sagt Tanja Löschner vom Deutschen Museum. Wiederkehr erwünscht: „Wenn es gefallen hat, kann man an einem regnerischen Tag wieder ins Museum gehen.“ Gerade das Deutsche Museum möchte sich präsentieren, weil es sich gerade im Wandel befindet, mit wechselnden interaktiven Ausstellungen zu Zukunftsthemen und „Museotainern“, die Besucher an die Hand nehmen.

Ansonsten kann man mit dem Shuttlebus das Familienfest mit Live-Musik im Park des Museums Koenig anfahren, im Haus der Geschichte die Ausstellung #DeutschlandDigital und im Kunstmuseum die Ausstellung rund um Wiebke Siem interaktiv erleben. Die Bundeskunsthalle bietet neben vier Ausstellungen ein Kinderprogramm und von 20.30 Uhr bis Mitternacht die Kunstnacht. Auf dem Museumsmeilenplatz tritt Rapper Eko Fresh auf. Am Sonntag sind die Museen ebenfalls bis abends geöffnet. Infos auf www.museumsmeilebonn.de.

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