Fotos Große Stromfresser im Haushalt - und wie Sie sparen können
Einige Geräte im Haushalt verbrauchen deutlich mehr Strom als andere. Welche sind mit die größten Stromfresser in der eigenen Wohnung? Wir stellen sie vor und verraten, wie jeweils Strom gespart werden kann.
12,1 Prozent ihres Netto-Stromverbrauchs haben deutsche Haushalte laut Umweltbundesamt 2018 für die Warmwasserbereitung gebraucht.
So teuer ist die warme Dusche
- Wer sein Duschwasser mit einem hydraulischen Durchlauferhitzer erwärmt, zahlt pro Dusche mehr als einen Euro.
- Der Duschrechner der Verbraucherzentrale zeigt, wer acht Minuten duscht und dabei pro Minute zehn Liter Wasser bei 38 Grad nutzt, zahlt aktuell dafür 1,38 Euro in Bonn.
- Wer nur fünf Minuten duscht, zahlt pro Dusche nur noch 85 Cent.
- Die Verbraucherzentrale rät zu Duschköpfen, die weniger als neun Liter Wasser pro Minute ausschütten. Mit hydraulischen Durchlauferhitzern lassen sich manche Sparduschköpfe jedoch nicht kombinieren. Warmes Wasser fließt dann erst bei einem Durchfluss von mindestens acht Litern pro Minute.
- Am Waschbecken die Einhebelmischer auf kalt zurückstellen, denn sonst kommt automatisch aufgeheiztes Wasser aus dem Hahn, raten die Verbraucherschützer.
- Beim Zähneputzen den Hahn, der warmes Wasser ausspuckt, zudrehen und nur zum Ausspülen anzustellen.
Wie Sie bis zu 230 Euro pro Jahr im Bad sparen können, verraten wir in diesem Artikel.
Branchenstatistiken aus dem Jahr 2019 zeigen: Kühl- und Gefriergeräte machen 17 Prozent des durchschnittlichen Stromverbrauchs aus.
Neue Geräte lohnen sich nicht immer
Nicht jedes besonders sparsame Modell ist nach 15 Jahren noch immer ein Sparmodell. [140484047]Auf ein Zweitgerät im Keller lässt sich oft leicht verzichten. Hier empfehlen Verbraucherschützer den Stecker ziehen, sobald die Vorräte ausgeräumt sind.
Den Kühlschrank richtig einstellen: Die Zeitschrift Ökotest rät zur optimalen Kühlschranktemperatur von sieben Grad Celsius für das mittlere Kühlfach. Das reiche aus, um Lebensmittel ausreichend zu kühlen, ohne hygienische Bedenken haben zu müssen.
Die Reglerstufe zwischen eins und zwei ist oft ausreichend. Zur Sicherheit hilft ein Kühlschrankthermometer, das für kleines Geld im Baumarkt erhältlich sei, so Ökotest.
Bei neuen Geräten raten die Warentester auch dazu, den Kühlschrank nicht größer zu kaufen als benötigt. Beim Vergleich hilft ein Blick auf den absoluten Stromverbrauch.
Im Alltag lässt sich bei Kühl und Gefrierschrank so Energie sparen:
- Türen so schnell wie möglich schließen
- keine warme Speisen in den Kühlschrank stellen
- rechtzeitig abtauen
Wann ein Kühlschrank ersetzt werden sollte, verraten wir in diesem Artikel.
Fernseher, Computer und andere Elektrogeräte im Stand-by sind heimliche Stromfresser.
So spart man Strom bei Fernseher und Computer
- Solange ausgeschaltete elektrische Geräte in der Steckdose stecken, verbrauchen sie Strom.
- Die Energieberatung der Verbraucherzentrale empfiehlt, abschaltbare Mehrfachsteckdosen zu verwenden.
- Laptops verbrauchen grundsätzlich viel weniger Strom als Desktop-Computer. Gaming-PCs gelten als die größten Stromverbraucher unter den Rechnern. Die Verbraucherzentrale rät, die Computer so einzustellen, dass sie spätestens nach 15 Minuten in den Energiesparmodus, besser noch in den Ruhezustand wechseln.
Auch Router tragen zu einer hohen Stromrechnung bei. Verbraucherschützer raten dazu, die Geräte so einzustellen, dass kein WLAN-Signal gesendet wird, wenn es etwa nachts nicht gebraucht wird. Laut dem Umweltbundesamt sparen auch LAN-Kabel im Vergleich zu WLAN-Signalen Strom. Wer die Wahl hat, sollte ein Kabel nutzen.
Smartphone-Netzteile, die ungenutzt in einer Steckdose stecken, produzieren Wärme und nutzen dafür rund fünf Watt Strom.
Wie viel Strom ein Fernseher in Betrieb und im Standby nutzt, ist stark abhängig von dem Gerät. Daher raten Verbraucherschützer dazu, selbst nachzumessen. Strommessgeräte verleiht die Verbraucherzentrale Bonn.
Versteckt im Heizungskeller liegt ein Stromverbraucher, der unmerklich zwischen fünf und zehn Prozent der Stromkosten in einem Haushalt verursacht: Die Heizungsumwälzpumpe.
Das Umweltbundesamt informiert: Alte, ungeregelte Umwälzpumpen nutzen pro Jahr mehr als 200 kWh Strom für ein Einfamilienhaus. Eine neue Hocheffizienzpumpe nutzt nur rund 40 kWh Strom.
Folgende Einstellungen helfen beim Stromsparen:
- Umwälzpumpe auf möglichst niedrigen Leistungsstufe einstellen.
- Passende Umwälzpumpe einbauen lassen. Laut Umweltbundesamt sind viele Umwälzpumpen zu groß.
- Zeitregelung so einstellen, dass die Pumpe still steht, wenn keine Wärme gebraucht wird.
- Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass Heizsysteme optimal funktionieren.
Nicht zu früh heizen
Im Herbst und im Frühling sollte die Heizung nicht zu früh gestartet werden: Ab welcher Außentemperatur man heizen sollte.
Fördermittel nutzen
Wer seine Heizung modernisiert, kann Fördermittel vom Staat erhalten.
Der Energieversorger Eon hat ausgerechnet, dass eine Waschmaschine in einen Drei-Personen-Haushalt im Schnitt 220 kWh pro Jahr verbraucht. Einen Verbrauchsrechner für die Waschmaschine stellt die Verbraucherzentrale bereit.
Tipps der Verbraucherschützer für Waschen
- Vorwaschgang ist nur bei sehr stark verschmutzter Wäsche
- Mit niedrigen Temperaturen waschen. Meist wird Wäsche bei 30 bis 40 Grad mit einem Kompaktwaschmittel sauber.
- Ein Vollwaschmittel sorgt für mehr an Hygiene.
- Ein 60 Grad Programm mit Vollwaschmittel sollte genutzt werden, wenn die Wäsche mit Krankheitserregern belastet ist.
- Schleudern ist besser als Wäschetrockner: Optimal sind 1400 Umdrehungen.
- Manche Waschmaschinen haben einen Anschluss für Warmwasser. Das lohnt sich im Zusammenhang mit einer zentralen Warmwasserversorgung.
- Auch Spülmaschinen sparen Strom, wenn sie an zentrales Warmwasser angeschlossen werden.
- Eco-Modus von Spül- und Waschmaschine nutzen, bei niedrigerer Temperatur waschen und spülen
- Wäsche auf dem Wäscheständer trocknen statt im Trockner