Tollpatschige Löwen und winkende Waschbären „Comedy Wildlife Photography Awards“ kürt lustige Tierbilder
Die „Comedy Wildlife Photo Awards“ werden seit 2015 jedes Jahr verliehen. Die Bilder der unfreiwillig komischen Tiere sollen nicht nur zum Lachen bringen, sondern vor allem mehr Bewusstsein für Artenbedrohungen schaffen. Anthropomorphismus, die Übertragung von menschlichen Eigenschaften auf Nichtmenschliches, gilt als der stärkste Auslöser für Mitgefühl und soll so die Intention des Wettbewerbs vorantreiben.
Miroslav Srb hat diesen jungen Waschbären an einem Strand in Florida mit Shrimps gefüttert. Mit der winkenden Geste habe der Waschbär ihm gedankt, so der Fotograf. Für das Foto mit dem Titel „Hello everyone“ („Hallo, alle“) erhielt er eine lobende Erwähnung.
Die Gesamtsiegerin Jennifer Hadley konnte sich mit ihrem Foto „Not so cat-like refexes“ (“Nicht so katzenhafte Reflexe“) gegen 5.000 Konkurrenzfotos aus über 85 Ländern durchsetzen. Zusätzlich gewann sie mit ihrem Schnappschuss auch die Kategorie „Creatures of the Land“ (“Geschöpfe des Landes“). In der tansanischen Serengeti hielt sie den verfehlten Abstieg eines 3 Monate alten Löwens aus einem Baum fest. Den Sturz hat das Jungtier nach Angaben der Fotografin unversehrt überstanden und rannte kurz darauf mit den andern Jungtieren davon.
“I CU boy!“ (“Ich seh‘ dich Junge“) betitelt Arshdeep Singh, der Gewinner des Junior Awards, seinen Schnappschuss. Das Foto entstand in der indischen Stadt Bikaner. Nach eigenen Angaben hat Singh schon zuvor Eulen in Rohren geknipst und konnte mit dieser Erfahrung den perfekten Moment abpassen.
Die Kategorie „Spectrum Photo Creatures of the Air Award“ konnte Jean-Jacques Alcalay-Marcon mit dem Foto „Misleading African viewpoints 2“ („Irreführende afrikanische Ansichten 2“) für sich entscheiden. Das gähnende Nilpfered wurde perspektivisch so festgehalten, dass es scheint, als würde es den Reiher, der wiederum auf dem Rücken eines zweiten Nilpferdes sitzt, verschlingen wollen.
Arturo Telle Thiemann gewann mit „Say cheeeese“ die Kategorie „Creatures under the Water Award“. Zwei Drückerfische blicken bei einem Tauchgang in den Azoren direkt in die Kamera des Spaniers. Drückerfische haben ein ausgeprägtes Revierverhalten und sind bekannt dafür, Taucher anzugreifen. Nach Angaben des Fotografen kam er, im Gegensatz zu seiner leicht zerkratzten Kamera, unbeschadet davon.
Jennifer Hadley, Gesamtsiegerin des Wettbewerbs, ist auch für den Schnappschuss „Talk To The Fin!“ (“Sprich mit der Flosse!“) verantwortlich. Die zwei Pinguine befanden sich an einem Strand auf den Falklandinseln, als einer dem anderen mit seiner Flosse eine symbolische Abfuhr erteilte.
Eine lobende Erwähnung erhielt Michael Eastwell für „It’s all kicking off!“ (“Es geht los“). An drei aufeinanderfolgenden Tagen besuchte der Fotograf zum Sonnenaufgang Cape Hillsborough, eine Gegend, die für die dort lebenden Kängurus und Wallabys bekannt ist. Am dritten Morgen schließlich fing er den spielerischen Kampf zweier Wallabys ein.
Eine weitere lobende Erwähnung erhielt Mark Schocken für “Tight Fit!“ (“Enge Passform“). Der Fotograf wollte das Nest des Kauzes in einem Park in Florida fotografieren, als eines Morgens nicht nur die Vogelmutter, sondern auch ihr Nachwuchs aus dem Loch im Baumstamm hervorlugten. Ihrem Gesichtsausdruck nach sei die Vogelmutter wenig begeistert von der Situation, die nur einige Sekunden andauerte, so der Fotograf.
Der Brite Martin Grace erhielt für „Keep calm and keep your head“ eine lobende Erwähnung. Die zwei Pinguine entdeckte der Fotograf auf den Falklandinseln. Wo der Kopf des zweiten Pinguins sich verstecke, scheint sich auch sein Artgenosse zu fragen.
Für „Pegasus, the flying horse“ erhielt Jagdeep Rajput eine lobende Erwähnung. So friedlich das Fabelwesen auch scheint: nach Angaben des Fotografen attackierte der Saruskranich, der größte flugfähige Vogel der Welt, die Nilgauantilope, die sich zu nah an dessen Nest gewagt hatte.
Auch das „Monkey Wellness Centre“ von Fotografin Federica Vinci erhielt eine lobende Erwähnung. In der Nähe einer kambodschanischen Tempelanlage lebt eine Gruppe wilder Affen.
Der südafrikanische Fotograf Emmanuel Do Linh San folgte einer Gruppe Erdmännchen im südafrikanischen Kalahari Trails Game Reservat, als das Foto „I’m gonna strangle you!“ (“Ich werde dich erwürgen!“) entstand. Die Erdmännchen seien spielerischer Stimmung gewesen, so der Fotograf. Auch die festgehaltenen Szene sei als spielerische Interaktion zwischen Freunden zu verstehen.
Der Niederländer Alex Pansier erhielt die lobende Erwähnung für den Schnappschuss „Jumping Jack“. Während eines Regensturmes fing er den Sprung eines roten Eichhörnchens ein.
John Chaney hält in dieser lobenden Erwähnung unter dem Titel „Fight back“ eine ungewöhnliche Kampfszene in Alaska fest. Der Lachs wird nicht vom Bär verspeist, sondern scheint zurückzuschlagen und ihn mit einem Schlag ins Gesicht anzugreifen.
„Excuse Me... Pardon Me!“ heißt das Foto des Fotografen Ryan Sims, der ebenfalls eine lobende Erwähnung erhält. Auf dem Rücken einer Reihe von Schildkröten bahnt sich ein junges Entlein den Weg durch den Juanita Bay Park in Kirkland (Washington, USA). Nach Angaben des Fotografen viel das Jungtier ein paar Schritte weiter ins Wasser.