BBL-Saison 2022/23 Die Telekom Baskets gegen Heidelberg in der Einzelkritik
TJ Shorts: Es war diesmal nicht das gewohnte Offensiv-Feuerwerk, das der Guard in den vergangenen Spielen abgeliefert hatte. Elf Punkte machte der sonstige Topscorer nur. Und doch war Shorts der Dreh- und Angelpunkt im Baskets-Spiel. Vor allem durch seine Pässe. Elf Assists spielte der US-Amerikaner, allein acht in der ersten Halbzeit. Damit legte er seinen Mitspielern 26 Punkte auf. Vor allem überzeugte Shorts aber in der Defense, wo er sich mit Heidelbergs Star Eric Washington einen kleinen Privat-Krieg lieferte – und den Guard so entnervte, dass der sich zu einer Kopfnuss hinreißen ließ. Note: 2
Tyson Ward: Mit seiner Eleganz und Schnelligkeit stellte der Guard die Heidelberger vor so manche Probleme. Mehrfach zog er mit einer geschickten Körpertäuschung und schnellem Antritt an allen Gegnern vorbei zum dann leichten Korbleger - oder Hammerdunking. Ward war aber vor allem defensiv überragend. Zusammen mit Shorts beackerte er die beiden Academics-Spielmacher Eric Washington und Elias Lasisi und zwang diese zu sehr vielen Fehlern und schlechten Offensiv-Entscheidungen. Note: 2+
Zachary Ensminger: Unter den Augen seines berühmten Vaters und Ex-Basktes-Centers Chris Ensminger wirkte der junge Guard phasenweise äußerst nervös. Alle seine vier Wurfversuche gingen daneben. Mehrfach brach er ab, statt zu werfen oder zum Korb zu ziehen. Defensiv passte er sich aber sehr gut in das Bonner Abwehrbollwerk ein. Note: 4
Michael Kessens: Nach langer Verletzungspause wegen eines Handbruchs machte der Center sein erstes Saisonspiel, stand gleich in der Starting Five – und machte die ersten beiden Punkte des Spiels per Dunking. Insgesamt lieferte der Center eine solide Vorstellung, griff sich sieben Rebounds und sorgte mit dafür, dass die Forward- und Centergarde der Gäste auf zusammen gerade einmal 25 Punkte kam. Note: 3+
Sebastian Herrera: Zielsicher, gutes Auge, starke Defense – Herrera zeigte sich wieder als ausgezeichneter Teamplayer. Fünf von sieben seiner Würfe fanden ihr Ziel, zudem spielte der Guard noch fünf Assists. War immer da, wenn Shorts eine kleine Pause brauchte. Note: 2
Karsten Tadda: Der Baskets-Kapitän spielte so, wie er immer spielt: Ruhig, unauffällig, aber enorm effektiv und mannschaftsdienlich. Drei Punkte, drei Rebounds, drei Assists – und viel Arbeit in der Defense. Hatte aber auch schon zur Pause drei Fouls auf dem Konto und musste sich daher zurückhalten. Note: 3
Collin Malcolm: Der US-Amerikaner wird immer besser. Er setzte gerade in der Offense viele Akzente und traf sehr sicher. Mit 14 Punkten war Malcolm der zweitbeste Scorer der Baskets – und das bei gerade einmal knapp 16 Minuten Spielzeit. Note: 2
Jeremy Morgan: Voller Einsatz, unbändiger Wille und zwischendurch auch ein bisschen Spektakel. Morgan war immer da, wenn er gebraucht wurde. Mit 16 Punkten war er der beste Scorer der Bonner. Und mit ihm lief es besonders gut: In den 24 Minuten, die Morgan auf dem Feld stand, erzielten die Baskets 36 Punkte mehr als Heidelberg – kein anderer Spieler war so effizient. Note: 1
Leon Kratzer: Der Center hatte am Anfang seine Probleme mit dem Ball. Mehrfach entglitt ihm das Spielgerät nach harten Zuspielen aus der Hand, im ersten Viertel hatte Kratzer zwei Turnovers. Doch der Nationalspieler kämpfte sich zurück, mit seiner schieren Kraft, seiner Präsenz und seinem Willen. Zehn Rebounds schnappte sich der Bonner Riese, war zudem für die Heidelberger unter dem Korb ein unüberwindbares Hindernis. Und auch vorne passte es später besser – besonders bei seinem Dunking nach Alley-oop-Pass von Sebastian Herrera im zweiten Viertel. Note: 2-
Deane Williams: Der Engländer war vor allem in der Defensive gefordert, machte das aber gut. Offensiv trat er nur zweimal in Erscheinung, mit einem Korbleger und einem krachenden Dunking kurz vor Schluss zum 96:58. Es waren seine einzigen beiden Wurfversuche. Note: 3
Finn Delany: Der Neuseeländer geriet früh in Foulprobleme und spielte deshalb im letzten Viertel nur noch wenig. Mit einer Trefferquote von 80 Prozent bei zehn Punkten gehörte er dennoch zu den besten Offensiv-Spielern der Baskets. Note: 3+