Ehrenamt und Engagement Freiwilligenarbeit in Altenahr geehrt

ALTENAHR · Der Neujahrsempfang in der Verbandsgemeinde Altenahr richtet sich an freiwillige Helfer. Der Dank gilt dem Engagement in der Jugendarbeit.

 Die zehn jungen Mädchen der Hip-Hop-Gruppe „Step-up dance club“ bringen frischen Wind ins Rathaus.

Die zehn jungen Mädchen der Hip-Hop-Gruppe „Step-up dance club“ bringen frischen Wind ins Rathaus.

Foto: Matin Gausmann

„Das Ehrenamt soll Spaß machen, es soll Anerkennung und gutes 'Feedback' bekommen. Ehrenamtler sollten engagiert sein, kontaktfreudig, hilfsbereit und offen.“ Dies sind einige der Antworten auf Fragen rund ums Ehrenamt. Beantwortet wurden sie von Ehrenamtlern aus der Verbandsgemeinde (VG) Altenahr, die am Donnerstagabend auf Einladung der VG zum traditionellen Neujahrsempfang ins Altenahrer Rathaus gekommen waren.

Das Jugendbüro der VG hatte den Empfang vorbereitet, und unter den Gästen waren vor allem Männer und Frauen, die sich haupt- oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagieren. Entsprechend frisch und jung war das Programm gestaltet. Das Thema, das in Bildern und Sketchen untersucht wurde, hieß diesmal: „Ehrenamt online bestellen.“

Könnte ehrenamtliche Arbeit möglicherweise mithilfe einer Liste von Freiwilligen gelingen, die ihre Steckbriefe im Internet platzieren? Unter „Besonderheiten“ war bei einem Helfer zu lesen „Perfekte Muttersprache“, bei einem anderen „Kann gut zuhören“. In Packpapier gehüllt lieferte der Paketbote die Bestellten gegen Unterschrift zur Begutachtung. Und siehe da: Der gute Muttersprachler verstand kein Deutsch, er stammte aus einem asiatischen Land. Und der gute Zuhörer war taub. Für beide hieß es „retour“.

Das Thema des Abends habe den Initiatoren auch Anlass gegeben, das eigene Kaufverhalten genauer zu betrachten, führte Dominic Müller vom Mitarbeiterkreis des Jugendbüros aus. Wie oft würden Dinge per Internet geordert, statt in den Laden um die Ecke zu gehen, fragte er kritisch. Bücher würden online bestellt statt beim Buchhändler, und Essen per Handy vom Sofa aus nach Hause.

Vertrauen ist das Wichtigste

In einem kurzen Film zur Veranschaulichung der Sachlage spielten Pizzaboten die Hauptrolle. Sie holten die Pappschachteln aus einem Restaurant, in dem kein Stuhl besetzt war. Bestellt war die Verpflegung ins Altenahrer Rathaus mit seinen zahlreichen Treppen, an denen die Boten sich abarbeiteten und schließlich kraftlos zusammenbrachen.

Nicht alles klappt online gut, hieß es am Ende, Ehrenamt überhaupt nicht. „Im ehrenamtlichen Engagement muss man sich aufeinander verlassen können, einander vertrauen und persönlich begegnen“, führte Müller aus. „Deshalb sind wir froh, dass es 2018 so gut geklappt hat und bemühen uns, dass wir das auch 2019 gut hinbekommen.“

Aus der Konserve, per Video, hatte die Begrüßungsrede von VG-Bürgermeister Achim Haag begonnen, bis sie per Live-Auftritt des Hausherrn fortgesetzt wurde. „Bei der ehrenamtlichen Arbeit ist der persönliche Kontakt entscheidend“, führte Haag aus. „Sie brauchen den Kontakt auch zu denen, die gleiche Ideen und Ziele haben“, wandte er sich an die Gäste. Ohne Dank an die Ehrenamtlichen werde dieser Einsatz selbstverständlich. „Ich freue mich, dass Sie 2019 wieder ihren Teil dazu beitragen, dass wir glücklich in der VG leben können“, schloss Haag seinen Live-Auftritt.

Frischen Wind in den Ratssaal brachte die Hip-Hop-Gruppe „Step-up dance club“, zehn junge Mädchen, die das Parkett im Ratssaal zum Vibrieren brachten. Zusammengekommen waren sie im Sommer bei einem ehrenamtlich geleiteten Workshop, jetzt machen sie weiter.

Und dann ging’s ans traditionelle Büfett, diesmal in Pizza-Schachteln serviert, wohl nicht online bestellt, dafür aber aus regionalen Produkten – Schmalz- und Fischbrote, Bouletten und Gemüsesuppe. Und die Strohhalme? Waren aus Pappe.

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