Reise mit Tieren Diese Vorschriften gelten beim Verreisen mit Tieren

Bonn · Die Sommerferien sind im vollen Gange und viele Familien fahren in den Urlaub. Doch was muss man beachten, wenn man im Auto mit dem Haustier in den Urlaub verreisen möchte?

Für viele Menschen ist das Haustier ein vollwertiges Familienmitglied, das selbstverständlich auch mit in den Urlaub kommen soll. Jedes Jahr verreisen fast eine Million Haustiere gemeinsam mit ihren Besitzern. Doch bei der Mitnahme der vierbeinigen Passagiere gibt es einige Regeln, die es zu beachten gilt.

Transport mit dem Auto

Generell gibt es keine direkte Anschnallpflicht für Tiere. Doch laut Straßenverkehrsordnung gelten Tiere als Ladung und diese muss so gesichert sein, dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt wird und die Insassen nicht gefährdet werden. Ist das Tier nicht ordnungsgemäß untergebracht, drohen Bußgelder zwischen 30 und 60 Euro. Im Falle eines Unfalls, der durch ein im Fußraum untergebrachtes Tier ausgelöst wird, kann die Kaskoversicherungsleistung aufgrund grober Fahrlässigkeit zudem gekürzt werden.

Das Tier muss also bereits bei kurzen Fahrten ausreichend gesichert werden. Hierfür können kurze, stabile Hundegeschirre verwendet werden, die meist an den Fahrzeuggurten an der Rücksitzbank verankert werden. Dadurch wird das Tier bei einer Vollbremsung nicht durch das Auto geschleudert. Allerdings ist die Verletzungsgefahr für den Vierbeiner hierbei recht groß.

Transportboxen besser geeignet als Hundegeschirr

Bei einem ADAC Crashtest haben stabile Transportboxen, die im Fußraum hinter dem Vordersitz platziert worden, besser abgeschnitten als Hundegeschirre. Für die Unterbringung solcher Boxen bietet sich der Laderaum im Auto an. Am besten wird die Box quer zur Fahrtrichtung und direkt an die Lehne der Rücksitzbank gestellt. So wirken die Kräfte bei einem Unfall gleichmäßig auf das Tier und die Verletzungsgefahr sinkt. Durch die Anbringung eines stabilen Trenngitters im Pkw werden die Risiken bei Unfällen für Passagiere auf der Rückbank noch einmal reduziert.

Zu guter Letzt sollte man bei längeren Fahrten mit Tier darauf achten, ausreichend Zwischenstopps einzulegen und dem Vierbeiner regelmäßig Wasser anzubieten. Das Tier sollte möglichst nicht dem direkten Zugwind ausgesetzt und auf keinen Fall bei Hitze im Auto zurück gelassen werden. Werden dann noch Futter- und Wassernapf, Lieblingsspielzeug und Liegedecke einpackt, reduziert man den Stress beim Tier noch zusätzlich.

Das gilt innerhalb der EU

Bei Reisen mit Tieren innerhalb der EU ist der EU-Heimtierausweis erforderlich, der Angaben zum Tier und seinem Besitzer sowie den Nachweis einer gültigen Tollwutimpfung enthalten sollte. Wurde das Tier zuvor noch nie gegen Tollwut geimpft, muss die Erstimpfung mindestens 21 Tage vor Grenzübertritt durchgeführt worden sein. Zudem muss das Tier auch über eine Kennzeichnung, also entweder einen Mikrochip oder eine lesbare Tätowierung, verfügen.

Die Kennzeichnung über einen Chip ist für alle Tiere, die ab dem 3. Juli 2011 erstmals eine solche Markierung erhalten haben, Pflicht. Möchte man mit dem Hund nach Irland, Malta, Finnland oder Großbritannien verreisen, muss der Vierbeiner zuvor zudem eine Behandlung gegen Bandwürmer erhalten. Zusätzlich sollte man sich im Vorfeld immer über die Vorschriften der Leinen- und Maulkorbpflicht informieren, da einige Länder, wie beispielsweise Italien und Österreich, diesbezüglich strenge Regelungen vorgesehen haben. Weitere Informationen über die Reisebestimmungen für ihr Tier, auch außerhalb der EU, finden Sie hier: tierschutzbund.de

Flugreise mit Vierbeinern

Wenn ein Tier und die passende Transportboxein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten, erlauben die meisten Airlines den Transport der Tiere in der Kabine. Es kann aber auch vorkommen, dass das Tier im Frachtraum des Flugzeuges transportiert werden muss. In diesem Fall sollte man den Gepäckschein an der Transportbox genau überprüfen und darauf achten, dass dieser mit "Life Animal" beschriftet ist, sofern die Airline nicht über eigene Boxen verfügt. Bei einer geplanten Flugreise mit dem Haustier sollte man sich im Vorfeld unbedingt über die Transportbedingungen der jeweiligen Airline informieren, da diese von den Fluggesellschaften individuell geregelt werden.

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