Frisch entdeckt Das Café Camus zieht um: Vom Wohnwagen am Rheinufer in die Bonner Altstadt

Bonn · Das Café Camus möchte mit seinem Pariser Kaffeehaus-Flair ein Ort kultureller Begegnungen werden und plant bereits diverse Veranstaltungen.

 Inspiriert von der Pariser Kaffeehaus-Kultur: Gastgeber und  Jazz-Liebhaber Basim Ghomorlou im Café Camus

Inspiriert von der Pariser Kaffeehaus-Kultur: Gastgeber und Jazz-Liebhaber Basim Ghomorlou im Café Camus

Foto: Horst Müller

Vom Rheinufer in die Bonner Altstadt, vom Wohnwagen in ein festes Domizil – auf diese Kurzformel lässt sich der Wandel des Café Camus bringen.

Seit kurzem läuft der Betrieb in den früheren Räumen von „Frau Holle“ in der Breite Straße. Basim Ghomorlou (37) und seine Frau Katharina Müller (34) starteten ihr Café im Januar 2021 in einem Wohnwagen Marke „Münsterland“ aus den 1980er Jahren, und zwar am Königswinterer Rheinufer. Vier Monate später schlugen sie ihr Quartier mit dem Camper an der Rüngsdorfer Rheinpromenade auf. Und nun können die Eheleute ihre Gäste in einem richtigen Café begrüßen.

Der Name bezieht sich natürlich auf den französischen Philosophen Albert Camus (1913 bis 1960). Laut Ghormorlou soll die Namensgebung insbesondere an die Pariser Kaffeehaus-Kultur erinnern: „Da waren Philosophen und Schriftsteller wie Camus, Sartre und de Beauvoir immer im Café und haben dort diskutiert und ihre Bücher geschrieben.“

So schwebt ihm und seiner Frau mit dem gemeinsamen Café ein Ort der kulturellen Begegnungen vor: Sobald wieder möglich, sollen Lesungen, Jazz-Konzertabende, Ausstellungseröffnungen und Videokunst auf dem Programm des „Camus“ stehen.

Nach vier Wochen Umbau und Renovierung finden 28 Gäste im Café Platz (weitere acht Plätze in der Hofeinfahrt, zusätzlich ab Frühjahr Terrasse vor dem Haus mit zwölf Plätzen).

Das behagliche Ambiente weist petrolfarbene Wände, ein Bücherregal zum Tauschen sowie Schwarzweiß-Porträts von Autoren und Künstlern wie Samuel Beckett, Franz Kafka, Billie Holiday oder auch Miles Davis auf. Im Separee werden Kunstbücher und Schallplatten feilgeboten. Unbestrittener Blickfang an der Bar ist eine italienische Vertikal-Siebträgermaschine von Elektra, im pompösen Retro-Design der Belle Epoque mit krönendem Messing-Adler (dieses Gerät wurde von den Vorgängern übernommen).

Die Röstungen stammen vom Bonner Kaffee Kontor (Café au lait 4,20 Euro, Cappuccino 2,90 Euro, Espresso 2,10 Euro). Zur erlesenen Teeauswahl gehören etwa griechischer Bergtee mit Rosenblüten, persischer Schwarztee mit Zimt, russischer Rauchtee mit Kirsche oder Verveine mit Orangenblütenblättern (jeweils 3,60 Euro) sowie japanischer Matcha-Tee und Gaiwan Tee in drei Varianten (je 5,30 Euro).

Täglich gibt es eine wechselnde vegane Mittagssuppe (je 6,50 Euro), vier hausgebackene Kuchen wie Schokolade-Mandel oder Himbeerstreusel (Stück je 3,40 Euro), diverse belegte Brote (je 3,80 Euro) sowie Specials à la Obstsalat (2,20 Euro) oder Müsli mit Datteln und Nüssen (4,20 Euro).

Info: Café Camus, Breite Str. 56, 53111 Bonn-Altstadt, www.cafecamus.de,
Tel. (0228) 65 23 22. Geöffnet Mo und Di sowie Do und Fr 9-18h, Sa und So
10-18h. Mi Ruhetag

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